Wirtschaftspolitik

Ostdeutsche Unternehmen skeptisch: Bundesregierung bleibt handlungsunfähig!

Die aktuelle Stimmung unter ostdeutschen Unternehmen ist von Skepsis gegenüber der neuen schwarz-roten Bundesregierung geprägt. Laut einer Umfrage des Tagesspiegel glauben 58,2% der befragten 1.500 Unternehmen, dass die Regierung keine wirksamen Maßnahmen zur Förderung des Wachstums ergreifen wird. Diese Umfrage wurde im Rahmen des Ostdeutschen Wirtschaftsforums (OWF) in Bad Saarow durchgeführt und fand zwischen dem 3. März und 26. April 2025 statt.

Die Unternehmen fordern vor allem Bürokratieabbau, was von 68% der Befragten als entscheidend angesehen wird. Auch die Senkung der Energiepreise steht mit 54,4% auf der Wunschliste weit oben. Die größten Herausforderungen, mit denen 52% der Manager konfrontiert sind, beziehen sich auf die Mitarbeitergewinnung und -bindung. Zudem werden politische Radikalisierung (40,3%) und hohe Energiepreise (34,3%) als Risiken für den Standort benannt.

Wirtschaftliche Lage und Herausforderungen

Die Umfrage wertet auch die wirtschaftliche Lage der Unternehmen. Im Vorjahresbericht 2024 wiesen 51,5% der Entscheider auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 hin. Dennoch berichteten 50% der Befragten über eine negative oder sehr negative Einschätzung der wirtschaftlichen Lage. Dies deckt sich mit der aktuellen Stimmung, die durch Unsicherheiten in der Politik geprägt ist.

Ein gemeinsames Anliegen aller Befragten bleibt der Fachkräftemangel, den 56,4% als größte Herausforderung erkennen. Dies zeigt eine wachsende Diskrepanz zwischen den positiven Rückmeldungen zu spezifischen Wachstumsfeldern, wie erneuerbare Energien (36%) und Mikroelektronik (33,5%), und der übergreifenden wirtschaftlichen Beunruhigung.

Wünsche an die Politik

Ein zentraler Punkt der Umfragen ist der Eindruck, dass die politische Unterstützung für die ostdeutsche Wirtschaft als unzureichend wahrgenommen wird. Rund 69,7% der Befragten empfinden die politische Unterstützung als nicht ausreichend. In diesem Zusammenhang fordern 72% der Unternehmer einen Druckabbau von Bürokratie, während auch Anreize für Familienansiedlungen und eine stärkere Förderung von Wissenschaft und Forschung gefordert werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der ökonomischen Realität ist die Berücksichtigung von Nachhaltigkeit bei Investitionsentscheidungen. Laut der Umfrage berücksichtigen 47% der Unternehmen Nachhaltigkeitsaspekte, was eine positive Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Dennoch zeigt sich eine Kluft zwischen den Befürwortern dieser Maßnahmen und denen, die Nachhaltigkeit als unwichtig erachten.

Insgesamt bleibt die wirtschaftliche Situation in Ostdeutschland herausfordernd. Die kommenden Gespräche auf dem Ostdeutschen Wirtschaftsforum, das vom 2. bis 4. Juni 2024 ebenfalls in Bad Saarow stattfinden soll, könnten für die Vernetzung von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft entscheidend sein, um Lösungsansätze für den dringend benötigten Strukturwandel zu erarbeiten.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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