
Stress und Hektik im Arbeitsalltag beeinträchtigen nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch die Produktivität der Mitarbeitenden. Laut einem Bericht von finanzen.net können Mikropausen helfen, den negativen Effekten entgegenzuwirken. Arbeitgeber sind gemäß Paragraph 4 des Arbeitszeitgesetzes (ArbZG) verpflichtet, Pausenzeiten zu gewähren. So müssen Arbeitnehmer, die mehr als sechs Stunden arbeiten, mindestens 30 Minuten Pause machen, während bei einer Arbeitszeit von mehr als neun Stunden eine Pause von 45 Minuten vorgeschrieben ist, die auch in drei Pausen von jeweils 15 Minuten aufgeteilt werden kann.
Eine Umfrage der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) zeigt, dass etwa ein Viertel der 323 Befragten häufig oder immer auf Pausen verzichtet. Die Hauptgründe dafür sind Zeit- und Termindruck sowie Personalmangel. Oft finden Pausen direkt am Arbeitsplatz statt, was die Regeneration erschwert. Mikropausen hingegen sind kurze Pausen von wenigen Sekunden bis maximal 10 Minuten und können Müdigkeit verringern und das Energie-Level erhöhen, auch wenn eine direkte Leistungssteigerung bislang nicht nachgewiesen werden konnte. Psychologe Friedhelm Nachreiner betont, dass Mikropausen der Vorbeugung von Übermüdung dienen sollten.
Förderung der Pausenkultur am Arbeitsplatz
Zusätzlich wird die Bedeutung einer betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) hervorgehoben, die die Pausenkultur verbessern kann. Zu den wichtigen Themen der BGF zählen Stressbewältigung, Stressprävention sowie Erholung und Entspannung am Arbeitsplatz. Vorschläge zur Verbesserung der Pausenkultur umfassen die Einrichtung von Pausenzonen mit Sitzmöglichkeiten und das Schaffen von Ruheräumen für kurze Powernaps von höchstens 10-15 Minuten. Dr. Hanna Zieschang warnt jedoch davor, dass längere Nickerchen in tiefere Schlafphasen übergehen und zu Müdigkeit führen können. Auch Gudrun Wagner fordert eine Neubewertung des Leistungsmodells, welches nicht nur auf Arbeitszeit basiert.
Ein weiteres Anliegen betrifft das überwiegende Auslassen der gesetzlich vorgeschriebenen Pausen. Wie dguv.de berichtet, verzichten immer mehr Beschäftigte und Führungskräfte auf diese Pausen, was zu einem Anstieg des Unfallrisikos führen kann. Studien belegen, dass Pausen das Unfallrisiko verringern und Kurzpausen sogar die Leistung steigern können, obwohl sie die Arbeitszeit verkürzen. Die wichtigste Erkenntnis besteht darin, dass körperlicher und mentaler Ausgleich während der Pausen entscheidend ist und Tageslicht die Wachsamkeit fördert.