
Die Ergebnisse des Mikrozensus 2022 zeigen bemerkenswerte Trends im Pendelverhalten der Deutschen. Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung nutzen 65 Prozent der Berufspendler in Deutschland das Auto, was einen Rückgang von drei Prozentpunkten im Vergleich zu 2018 darstellt. Trotz dieser Abnahme bleibt das Auto das dominierende Verkehrsmittel im Berufsverkehr.
Ein bemerkenswerter Anstieg der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist ebenfalls festzustellen: 16 Prozent der Befragten gaben an, diese für ihren Arbeitsweg zu nutzen, was einem Anstieg von zwei Prozentpunkten seit der letzten Umfrage entspricht. Möglicherweise ist dies auf die Einführung des Deutschlandtickets zurückzuführen, welches von vielen Arbeitgebern übernommen oder bezuschusst wird.
Wachsender Fußverkehr und Radfahren
Ein weiterer interessanter Aspekt ist der Anstieg der Fußgänger: 6 Prozent der Pendler gehen zu Fuß zur Arbeit, was einen Anstieg um einen Prozentpunkt seit 2020 darstellt. Der Anteil der Fahrradfahrer bleibt hingegen stabil bei 10 Prozent. Diese Zahlen unterstreichen einen Trend hin zu umweltfreundlicheren Verkehrsmitteln, während das Auto als wichtigstes Verkehrsmittel weiter dominiert.
Die Pendeldauer zeigt, dass 70 Prozent der Befragten weniger als 30 Minuten für den Arbeitsweg benötigen. Genauer betrachtet: 19 Prozent der Pendler legen weniger als 10 Minuten zurück, während 50 Prozent zwischen 10 und 30 Minuten pendeln. Nur 6 Prozent der Berufspendler sind täglich eine Stunde oder länger unterwegs.
Pendleratlas und gesamte Beschäftigungssituation
Zusätzlich bietet der Pendleratlas umfassende Daten zu den Bewegungen von Pendlernden zwischen Wohn- und Arbeitsort. Hier können Nutzer zwischen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und allgemeinen Pendelnden wählen. Der Atlas liefert weitere Einsichten in soziodemografische Merkmale, Pendelquoten und -salden.
Ein besonders bemerkenswerter Punkt aus dem Pendleratlas ist, dass von rund 34,585 Millionen sozialversicherungspflichtig beschäftigten Personen in Deutschland etwa 13,9 Millionen, also 40 Prozent, in einen anderen Kreis pendeln. Zudem pendeln 239.000 Personen aus dem Ausland zur sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach Deutschland ein.
Die Zahlen verdeutlichen die Komplexität der Pendlerbewegungen in Deutschland, die durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden, darunter regionale Beschäftigungsmöglichkeiten und die Anbindung an Verkehrsnetze. Dieser umfassende Datenfächer ermöglicht eine differenzierte Betrachtung der Verkehrsalternativen und der damit verbundenen sozialen Dynamiken im Land.