
Am 1. Juli 2025 wurde im Bereich der privaten Unfallversicherungen ein erhebliches Phänomen festgestellt: Mehr als jeder vierte der 50 größten Anbieter verzeichnete in den letzten sechs Jahren rückläufige Prämieneinnahmen. Diese Entwicklung ist alarmierend und zeigt deutliche Rückgänge in einem Markt, der 2018 bis 2023 insgesamt ein Prämienvolumen von knapp 6,71 Milliarden Euro aufwies, wie der „Branchenmonitor 2024: Unfallversicherung“ aufzeigt.
Insbesondere die Nürnberger Allgemeine Versicherungs-AG, Helvetia und Axa haben die stärksten Rückgänge erlitten. Laut dem Bericht verloren diese Unternehmen signifikante Einnahmen: Die Nürnberger fiel auf unter 84 Millionen Euro, während Helvetia und Axa um jeweils ein gutes Neuntel schrumpften, auf 23,4 Millionen Euro und 250,4 Millionen Euro. Die Ergo Versicherung AG, ein weiterer großer Akteur, meldete einen Umsatzrückgang um knapp ein Zehntel auf 32,3 Millionen Euro.
Umsatzrückgänge im Detail
Die WGV-Versicherung AG und die Dialog Versicherung AG fielen in der Analyse besonders auf. Während die Einnahmen der Dialog Versicherung AG von 2019 bis 2023 um über ein Fünftel auf 39 Millionen Euro sanken, konnte die WGV-Versicherung AG ihre Einnahmen im Jahr 2023 um über ein Fünftel auf 16,5 Millionen Euro steigern und sich im Umsatzranking von Platz 50 auf Platz 48 verbessern.
Der Bericht des Versicherungsjournals zeigt, dass insgesamt 13 der umsatzstärksten Anbieter im Markt für Unfallversicherungen Rückgänge bei den Beiträgen verzeichnen mussten. Die Unternehmensdaten der Allianz (unter 1.183 Millionen Euro), HDI (63 Millionen Euro), Mannheimer (15 Millionen Euro), Cosmos (23 Millionen Euro) und Rheinland (unter 18 Millionen Euro) belegen diese rückläufigen Trends.
Marktentwicklung und Ausblick
Die Gründe für die rückläufigen Prämieneinnahmen sind vielfältig und zeigen sich in einem kontinuierlichen Trend, der bei vielen Anbietern über die Jahre hinweg zu beobachten ist. Während die Ergo Direkt in den ersten beiden Jahren Zuwächse verzeichnen konnte, erlebte die Axa konstante jährliche Verluste von etwa zwei Prozent. Die Nürnberger hingegen wies eine zunehmende Schrumpfungsdynamik auf, während Helvetia zwischen zwei und drei Prozent kontinuierliche Verluste registrierte.
Die jährlich erscheinende Studie, die vom V.E.R.S. Leipzig GmbH erstellt wird, bietet zahlreiche Kennzahlen und ist für 892,50 Euro inklusive Mehrwertsteuer erhältlich. Die Analyse des Marktes wird weiterhin von großem Interesse sein, um die zukünftigen Entwicklungen der Unfallversicherung genauer zu verfolgen.