
Praktika nehmen in der Berufswelt eine zentrale Rolle ein, insbesondere wenn es darum geht, den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Viele Absolventen sehen Praktika als ersten Schritt, um praktische Erfahrungen zu sammeln und die eigenen Fähigkeiten in einem realen Umfeld zu testen. Allerdings wird den Praktikumsplätzen oft vorgeworfen, dass sie häufig nur aus trivialen Aufgaben wie Kopieren oder Kaffeemachen bestehen. Laut Die Presse kann ein gut gestaltetes Praktikum jedoch weit mehr sein; es kann als Sprungbrett zur Karriere oder als Sperrlinie fungieren, je nachdem, wie gut die Anforderungen des Unternehmens und die Erwartungen des Praktikanten übereinstimmen.
Das Thema der kulturellen Passung, bekannt als „cultural fit“, wird oft im Rahmen der Praktikumsvergabe diskutiert. Innerhalb von wenigen Wochen zeigt sich, ob dieser Fit vorhanden ist; der erste Eindruck, den eine Führungskraft von einem Praktikanten gewinnt, ist entscheidend. Dies wurde beim Job Talk von Uniport, dem Karriereservice der Uni Wien, deutlich, wo führende Persönlichkeiten wie Florian Schneider von Uniqa und Stefanie Wunsch von der Österreichischen Post ihre Einsichten teilten.
Kulturelle Passung und ihre Bedeutung
Ein wichtiges, aber oft übersehenes Kriterium bei der Einstellung von Praktikanten ist die kulturelle Passung. Laut dem Experten Patrick Carignano spielt dieser Faktor eine entscheidende Rolle dabei, wie gut ein Kandidat mit den Werten, Normen und Überzeugungen einer Organisation harmoniert. Die Vorteile einer starken kulturellen Übereinstimmung sind vielfältig:
- Bessere Jobzufriedenheit: Mitarbeiter, die mit der Unternehmenskultur übereinstimmen, sind oftmals zufriedener und engagierter – dies trägt zur Steigerung der Produktivität bei.
- Verbesserte Teamarbeit: Gemeinsame Werte fördern die Zusammenarbeit und stärken das Verständnis unter den Mitarbeitern.
- Geringere Fluktuation: Personen, die zur Kultur passen, neigen dazu, länger im Unternehmen zu bleiben, was die Kosten für die Rekrutierung neuer Talente senkt.
- Positive Unternehmenskultur: Mitarbeiter, die die Werte einer Organisation verkörpern, tragen zu einem positiven Arbeitsumfeld bei und ziehen ähnliche Talente an.
- Erhöhte Kreativität: Eine gemeinsame kulturelle Basis schafft ein sicheres Umfeld, in dem Risikobereitschaft und Ideenreichtum gefördert werden.
Zusammengefasst unterstreicht der Zusammenhang zwischen Praktika und kultureller Passung die Notwendigkeit, junge Talente nicht nur nach Fähigkeiten und Erfahrung auszuwählen, sondern auch darauf zu achten, wie gut ihre Werte und Überzeugungen zur Unternehmenskultur passen. Dies ist entscheidend für die Rekrutierung und Bindung von Talenten und für die Schaffung eines produktiven Arbeitsumfelds, das Innovation und Teamarbeit begünstigt.