Investitionen

Preiserhöhung für Frankfurt: Fernwärme ab Juli bis zu 36% teurer!

Die Mainova AG hat angekündigt, die Fernwärmepreise ab Juli 2025 deutlich zu erhöhen. Diese Maßnahme betrifft etwa 60.000 Haushalte und zahlreiche Großkunden in Frankfurt und wird durch verschiedene Faktoren bedingt, einschließlich veränderter Marktbedingungen und neuer Vorschriften. Der neue Preis von 139 Euro netto für die Megawattstunde stellt eine Erhöhung von 21 Euro im Vergleich zu den bisherigen 118 Euro dar und liegt somit unter dem bundesweiten Durchschnitt von 152 Euro. Laut frankfurt.t-online.de zahlen rund 80 % der Abnehmer etwa 26 % mehr, während 20 % mit einer Erhöhung zwischen 25 % und 36 % rechnen müssen.

Die Entscheidung zur Preiserhöhung fällt in eine Zeit, in der eine umfassende Klimawende angestrebt wird. Mainova plant Investitionen in Milliardenhöhe, um die Fernwärmeversorgung bis spätestens 2040 umzubauen. Ziel ist es, Frankfurt bis 2035 klimaneutral zu gestalten. Die Modernisierung des Heizkraftwerks West, welche rund 350 Millionen Euro kosten wird, ist ein Teil dieser Strategie. Diese Umstellung auf gasbasierten und später wasserstofffähigen Betrieb soll ab 2027 jährlich etwa 400.000 Tonnen CO₂ einsparen.

Umbau der Energieversorgung

Um die Klimaziele zu erreichen, sieht Mainova zahlreiche Maßnahmen vor. Dazu gehört der geplante Bau eines Biomassekraftwerks, das ehemalige Gaskunden versorgen soll, sowie die Verlegung von etwa 300 Kilometern neuen Fernwärmeleitungen in Frankfurt. Das Gesamtinvestitionsvolumen für diesen Infrastrukturumbau wird im mehrstelligen Milliardenbereich liegen.

Interessanterweise wird Mainova bereits im nächsten Jahr eine Senkung der Wärmepreise umsetzen. Ab dem 1. Oktober 2024 sinkt der Arbeitspreis um 18 Prozent, da die Kosten für Brennstoffe wie Erdgas und Kohle gefallen sind. Der Emissionspreis für CO₂-Kosten wird um rund 27 Prozent gesenkt. Der Grundpreis steigt hingegen um circa 3,2 Prozent, und auch der Verrechnungspreis steigt um rund 3,5 Prozent. Der Umlagenpreis bleibt mit 0,19 ct/kWh (brutto) unverändert. Diese Preisanpassung wird sich unterschiedlich auf die Kunden auswirken. So sinken die jährlichen Kosten für ein Beispiel-Einfamilienhaus um etwa 422 Euro, während die Kosten für Wohneinheiten eines Mehrfamilienhauses je Einheit um rund 224 Euro zurückgehen könnten, wie mainova.de berichtet.

Die Preisanpassungen im Tarif Mainova Wärme Classic erfolgen jährlich zum 1. Oktober, während im Tarif Mainova Wärme ClassicFix eine zweijährige Preisfixierung vorgesehen ist. Die monatlichen Abschlagszahlungen werden nach der nächsten Jahresverbrauchsabrechnung automatisch angepasst. Die Preisformel für die Mainova-Fernwärme ist darauf ausgelegt, die Kosten transparent abzubilden und die Verhältnisse auf dem Wärmemarkt zu berücksichtigen. Langfristig zielt Mainova darauf ab, den Wärmemarkt in Deutschland bis 2045 klimaneutral zu gestalten.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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