
Japanische Unternehmen setzen zunehmend auf alternative Anlageformen für Privatpersonen, um von dem sich erholenden Tourismussektor zu profitieren. Vor allem Investitionen in Flugzeuge und Mietwagen haben dabei an Bedeutung gewonnen, da immer mehr Anleger daran interessiert sind, am kommenden Tourismusboom teilzuhaben. So plant beispielsweise FPG Securities Co. im Juni eine Kapitalbeschaffung für ein neuartiges Investmentprojekt. Diese Form des Investments stellt das erste öffentliche Luftfahrtinvestment für Privatanleger in Japan dar.
Privatanleger haben die Möglichkeit, sich am Kauf eines Airbus A320-200 zu beteiligen, der an die Fluggesellschaft Iberia verleast wird. Die Einstiegssumme beträgt für jeden Anleger 1 Million Yen, was etwa 6.000 Euro entspricht. FPG erwartet für das erste Jahr eine jährliche Rendite von rund 6%. Der Leasingvertrag mit Iberia läuft über zwei Jahre und zehn Monate, wobei die Anleger sowohl von Dividenden aus den Leasingeinnahmen als auch von einem möglichen Verkaufserlös profitieren können.
Risiken und Herausforderungen
Wie bei jeder Investition gibt es auch hier Risiken. Ein plötzlicher Einbruch des Luftverkehrs, bedingt durch geopolitische Krisen oder Pandemien, könnte erhebliche negative Auswirkungen auf die Rendite der Investoren haben. Zudem weist Mitsubishi UFJ Trust and Banking Corp. darauf hin, dass sie ebenfalls ein Investmentprodukt für Privatpersonen entwickeln, das in Zusammenarbeit mit dem Mietwagenanbieter Idom Inc. entstehen wird. Das Unternehmen betreibt die bekannte Gebrauchtwagenkette Gulliver und hat bereits 200 Fahrzeuge in Okinawa angeschafft, die in ein Anlageprodukt umgewandelt werden sollen.
Diese Investitionen haben das Ziel, Mobilitätsangebote in touristisch frequentierten Regionen zu sichern. Es ist allerdings wichtig zu betonen, dass es keine Garantie für eine bestimmte Rendite gibt. Marktveränderungen oder eine schwächere Nachfrage können die Ausschüttungen beeinflussen. Ein Sprecher des Trustunternehmens äußerte die Hoffnung, dass Privatinvestoren ihren Beitrag zur Lösung des Problems des Overtourism leisten können.
Marktentwicklung und Chancen
Der globale Flugverkehr zeichnet sich durch ein stetiges Wachstum aus. Laut Prognosen der International Air Transport Association (IATA) wird sich die Anzahl der Passagiere weltweit von 4 Milliarden im Jahr 2017 bis 2036 auf 7,8 Milliarden verdoppeln, wobei der asiatisch-pazifische Raum als größter Wachstumstreiber gilt. Die Nachfrage nach Transportdienstleistungen übersteigt bereits jetzt oft die verfügbaren Kapazitäten.
Geschlossene Flugzeugfonds sind in diesem Zusammenhang ein wichtiges Finanzierungsinstrument für die Luftfahrtbranche. Fondsgesellschaften kaufen Flugzeuge mit Kapital von Anlegern und vermieten sie an Airlines. Diese Form des Investments ist relativ neu im Vergleich zu traditionellen Anlageformen, jedoch sind die damit verbundenen Risiken nicht zu unterschätzen. Anleger müssen sich sowohl mit den Leasingbedingungen als auch mit den potenziellen Herausforderungen und Risiken des Luftverkehrsmarktes auseinandersetzen.
Insgesamt zeigt sich, dass alternative Investments, insbesondere in Flugzeuge und Mietfahrzeuge, für Privatpersonen in Japan eine vielversprechende, jedoch auch risikobehaftete Möglichkeit darstellen, um vom wachsenden Tourismussektor zu profitieren. Anleger sollten sich gut informieren und die aktuellen Marktbedingungen im Blick behalten, um fundierte Entscheidungen zu treffen.