Die russische Wirtschaft steht unter erheblichem Druck durch eine hohe Inflation, die Präsident Wladimir Putin als „alarmierendes Signal“ bezeichnete. Laut dem Bericht von Merkur liegt die Inflation in Russland derzeit bei 9,5%, während sie im Jahr 2023 etwa 7% betrug. Um der Inflation entgegenzuwirken, hat die Zentralbank die Leitzinsen auf einen Rekordwert von 21% angehoben.
Ab dem 1. Januar 2025 müssen die Russen mit einem Anstieg der Wodkapreise um 17% rechnen. Der Mindestpreis für einen halben Liter Wodka steigt von 299 Rubel auf 349 Rubel, was umgerechnet 2,66 Euro auf 3,10 Euro entspricht. Diese Preiserhöhung wird als künstlich durch das Finanzministerium verursacht und trifft vor allem die Bürger, deren Durchschnittsgehalt rund 800 Euro beträgt. Außerdem stiegen die Lebensmittelpreise erheblich – Butter um 25% und Kartoffeln sogar um fast 95% – was für viele Familien in der Weihnachtssaison Budgeteinschnitte zur Folge hatte.
Wirtschaftliche Herausforderungen und Militärausgaben
Wie SWP Berlin berichtet, wird erwartet, dass die Militärausgaben Russlands im Jahr 2025 erheblich steigen, was in Teilen der Wirtschaft einen Kriegsboom ausgelöst hat. Die stellvertretende Staatsduma billigte den Haushalt für 2025, der eine Erhöhung des Verteidigungshaushalts um 25% auf 13,5 Billionen Rubel (ca. 130 Milliarden Euro) vorsieht. Aktuell betragen die Militärausgaben 7-8% des Bruttoinlandsprodukts (BIP).
Der staatliche Nachfrageimpuls durch den Krieg wird auf 10% des jährlichen BIP (2022-2024) geschätzt. Die Rüstungsindustrie hat seit 2023 etwa 520.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, leidet jedoch unter einem akuten Fachkräftemangel mit 160.000 unbesetzten Stellen. Trotz des Anstiegs im Rüstungssektor blieb das Wirtschaftswachstum im Allgemeinen stagnierend, mit einer hohen Arbeitslosigkeit von 2,4% und einer Inflation, die im Oktober 2024 bei 9,7% lag. Hochzinsige Kredite könnten zu Unternehmensinsolvenzen führen und viele Haushalte in finanzielle Schieflage bringen.
