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RAV Zug in der Kritik: Klienten berichtet von Respektlosigkeit und Inkompetenz!

In der Zentralschweiz sorgt die Arbeit des Regionalen Arbeitsvermittlungszentrums (RAV) Zug für Besorgnis. Mehrere Betroffene berichten von negativen Erfahrungen, die in einem aktuellen Bericht der Ombudsstelle Zug dokumentiert sind, und werfen dem RAV eine unzureichende Betreuung vor. Zwei Finanzfachleute, ein ehemaliger Geschäftsleiter und eine Medienschaffende schildern im Detail, wie ihre Bedürfnisse bei der Jobsuche ignoriert wurden und sie sich oft respektlos behandelt fühlten.

Ein zentraler Fall ist der von Stefan H., der nach einer Kündigung Unterstützung vom RAV suchte. Er berichtet von respektlosem Umgang seitens der Berater und einem Mangel an individueller Beratung. Stattdessen sah er sich gezwungen, standardisierten Programmen zu folgen, die seine Qualifikationen nicht berücksichtigten. Zudem erhielt er aufgrund seiner Eigeninitiative bei Bewerbungen Sanktionen. Nach Monaten der Unzufriedenheit wurde er schließlich einer sechsmonatigen arbeitsmarktlichen Maßnahme (AMM) im InnoPark Baar zugewiesen, die er als unpassend erlebte.

Kritik an der Betreuungspraxis

Paul S., ebenfalls Mitte 50, beschreibt seine Erfahrungen ähnlich. Nach seiner Kündigung fühlte er sich durch die herablassende Behandlung seiner Berater unter Druck gesetzt, seine Situation ständig zu rechtfertigen. Auch seine Berater-Dokumentation empfand er als lückenhaft und unwahr. Beide Männer kritisieren die fehlende Differenzierung der Maßnahmen, die nach Alter und Qualifikation unwirksam seien.

Die Vorfälle stellen nur einen Teil der Problematik dar. Sabine M. berichtete von respektlosen Bemerkungen und einer Nichtunterstützung in ihrer Idee zur Selbstständigkeit, während Urs T. zwar positive Impulse aus einem Kurs erhielt, dennoch den respektlosen Umgang seiner Beraterin bestätigte. Diese negativen Erlebnisse führen zu einer breiten Kritik an der Ineffizienz und Intransparenz des Systems, das den Eindruck erweckt, öffentliche Gelder zu verschwenden.

Reaktionen des RAV

Pascal Müller, der Leiter des RAV Zug, weist die Vorwürfe zurück und betont, dass im Jahr 2024 über 5000 Stellensuchende kompetent betreut wurden. Zudem verweist er auf ein positives Benchmarking des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco), das die Arbeit des RAV lobt. Die Ombudsstelle hingegen kritisiert, dass RAV-Mitarbeitende jährlich Rechenschaft über Abmeldungen leisten müssen, ohne dass echte Nachfragen zu den Abmeldegründen gestellt werden.

In einer Empfehlung des Zuger Amts für Wirtschaft wird Handlungsbedarf in der Zusammenarbeit zwischen Arbeitsvermittlungen und Klienten deutlich. Die Kontaktaufnahme mit einer Vertrauensperson, sei es beim RAV, der IV-Stelle, dem Sozialdienst oder dem BIZ, wird angeraten. Die Einladung zur Teilnahme an IIZ-Fallbegleitungen, die freiwillig sind, soll dazu dienen, die Berufs- und Lebenssituation sowie Hindernisse bei der Jobsuche gemeinsam zu klären und konkrete Schritte zur Rückkehr in Arbeit oder Ausbildung zu erarbeiten. Die Anpassung dieser Pläne bei Veränderungen in der persönlichen Situation ist ebenfalls Teil des Beratungsansatzes.

Die gesammelten Erfahrungen und die angebotenen Alternativen lassen darauf schließen, dass weiterhin ein großer Bedarf an individueller und zielgerichteter Unterstützung für Stellensuchende im Kanton Zug besteht. Während die offiziellen Stellen eine positive Bilanz ziehen, bleibt die Realität für viele Klienten eine Herausforderung.

Für weitere Informationen zum Thema Jobvermittlung und Beratung in Zug kann die Webseite des Kantons hier aufgerufen werden. Weitere Details über die relevanten Vorfälle sind im Bericht des Tagblatts zu finden.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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