
Die europäische Versicherungsgruppe Relyens hat ihr Account Management in Deutschland verstärkt. Seit Mai 2025 gehört Klaus Drews zum Team, der umfangreiche Erfahrungen in der Gesundheitsbranche vorweisen kann. Drews bringt eine breite Expertise in Marketing- und Produktmanagement, Business Development sowie im Vertrieb von medizinischen Geräten und pharmazeutischen Produkten mit.
Seine berufliche Laufbahn umfasst bedeutende Positionen in namhaften Unternehmen der Gesundheitswirtschaft, wo er Projekte für strategische Partnerschaften im deutschen Gesundheitssystem leitete. Diese Initiativen hatten das Ziel, die Patientenversorgung und -sicherheit zu verbessern. Relyens, gegründet von Krankenhausdirektoren, sieht sich als führender Spezialist für Krankenhaushaftpflichtversicherung in Europa und verfolgt das Prinzip der Gegenseitigkeit, indem die Versicherten Mitglieder der Gesellschaft sind.
Herausforderungen im Markt für Krankenhaus-Haftpflichtversicherungen
Die Krankenhaussituation wird durch eine Vielzahl von Herausforderungen geprägt, darunter eine beschränkte Anzahl an Krankenhäusern, die vor allem auf Occurrence-Modelle versichert sind. In Deutschland sind hiervon etwa 80-85% betroffen, was internationale Versicherer vor Schwierigkeiten stellt. Die aktuelle Marktlage ist teilweise durch den sogenannten „Schweinezyklus“ gekennzeichnet, der periodische Schwankungen von Angebotsmenge und Marktpreis beschreibt.
Relyens ist eine Ausnahme in diesem Markt, da das Unternehmen seit 2017 auch Claims-made Lösungen in Deutschland anbietet. Diese Modelle könnten für Krankenhäuser von Vorteil sein, da sie bessere Anpassungsmöglichkeiten und höhere Preissensitivität bieten. Erste Anbieter, darunter große private Krankenhausgruppen, nutzen bereits diese Optionen vorteilhaft. Dennoch sind nicht alle Vermittler bereit, den Aufwand zur Bedarfsermittlung und Aufklärung der Kunden zu übernehmen.
Auswege aus der aktuellen Situation
Politische Lösungen zur Entlastung der Versicherungsprämien werden ebenfalls diskutiert. Vorschläge beinhalten beispielsweise die Reduzierung oder Abschaffung der Versicherungssteuer. Ein Versicherungsmakler hat die Gründung eines „alternativen Selbsthilfemodells für die Gesundheitswirtschaft“ angeregt, um die Situation zu verbessern. Auch der Rückzug einiger Versicherer wie Basler, Amlin oder CNA Hardy hat die Situation bislang nicht dramatisiert.
Durch die Übernahme von Risiken in Form hoher Selbstbeteiligungen oder SIR-Modelle konnten viele Krankenhäuser Liquiditätsgewinne und Einsparungen erreichen. Ein Umstieg von Occurrence auf Claims-made Modelle könnte langfristig auch zur Stabilität der Prämien beitragen. Die breitere Marktdurchdringung von Claims-made Lösungen könnte weitere Anbieter anziehen und die Auswahl für die Krankenhäuser erhöhen. Klug erscheint die Vorbereitung auf mögliche zukünftige Herausforderungen in der Versicherungswirtschaft, um auch im sich ständig verändernden Umfeld erfolgreich zu agieren.
Mehr Informationen zu Klaus Drews‘ Einstieg bei Relyens finden Sie in dem Artikel von Versicherungsmagazin. Weitere Aspekte zu den aktuellen Herausforderungen in der Krankenhaus-Haftpflichtversicherung beschreibt Management Krankenhaus.