Versicherung

Rentensystem im Fokus: Warum Frauen im Alter massiv benachteiligt sind!

Die aktuelle Analyse des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und des Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos zeigt auf alarmierende Weise die bestehenden Ungleichheiten in der Altersvorsorge zwischen Männern und Frauen in Deutschland. Die Daten für das Jahr 2023 belegen, dass Männer im Bundesdurchschnitt 52% mehr gesetzliche Rente erhalten als Frauen. Besonders in Westdeutschland ist die Kluft mit 66% erheblich diversifiziert.

Die durchschnittlichen Rentenzahlbeträge verdeutlichen diese Diskrepanz. Frauen erhalten demnach 936 Euro monatlich, während Männer mit 1.427 Euro monatlich fast 500 Euro mehr in der Tasche haben. Diese Ungleichheit ist in den letzten zehn Jahren jedoch etwas gemildert worden: Die Renten der Frauen stiegen um 62%, während die der Männer nur um 30% zulegen konnten. Dennoch bleibt die Gender Pension Gap, auch als geschlechtsspezifische Altersvorsorgelücke bekannt, ein bedeutendes Problem.

Ursachen der Gender Pension Gap

Die Ursachen für diesen signifikanten Unterschied sind vielfältig. Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit, nehmen häufiger und länger Auszeiten aus der beruflichen Tätigkeit und sind oft in schlechter bezahlten Berufen beschäftigt. Schlechtere Entlohnung verstärkt zudem die finanziellen Nachteile im Alter.

Besonders auffällig ist der Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschland. In Ostdeutschland beträgt die Gender Pension Gap lediglich 16%. Diese positive Differenz ist auf die höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen in der ehemaligen DDR zurückzuführen, was die Rentenansprüche entsprechend verbessert hat.

Regionale Unterschiede in der Rentenhöhe

Die Analyse hebt auch regionale Unterschiede hervor. Die höchsten Renten für Frauen werden in Potsdam mit 1.314 Euro monatlich verzeichnet, was 40% über dem Bundesdurchschnitt liegt. Im Gegensatz dazu erhalten Frauen im Landkreis Cham in Bayern mit nur 704 Euro monatlich die niedrigsten Renten.

Region Monatliche Rentenzahlbetrag für Frauen
Potsdam 1.314 Euro
Landkreis Cham 704 Euro

Der GDV warnt eindringlich vor der Gefahr von Altersarmut, da der durchschnittliche Rentenzahlbetrag in Deutschland bei nur 1.149 Euro liegt. Diese Summe reicht häufig nicht aus, um im Alter ein auskömmliches Leben zu führen. Zudem setzt der demografische Wandel das Rentensystem unter Druck und schürt die Notwendigkeit einer stabilen Altersvorsorge.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Gender Pension Gap nicht nur für Frauen eine bedeutende Herausforderung darstellt, sondern auch für die gesamte Gesellschaft. Der Begriff bezieht sich auf die Differenz der Altersvorsorge zwischen den Geschlechtern und umfasst alle Arten von Alters- und Hinterbliebenenrenten sowie Renten aus individueller privater Vorsorge. Dabei berücksichtigt der Indikator die einzelnen Personen und nicht die Haushalte, was die Dringlichkeit der Problematik weiter verdeutlicht. Rückschlüsse auf die Versorgungslage älterer Frauen können jedoch nicht allein aus dem Gender Pension Gap abgeleitet werden. Die Notwendigkeit eines umfassenden Wandels in der Rentenpolitik ist daher offensichtlich.

Für weitere Informationen zu diesen wichtigen Themen können Sie die Berichte von DAS INVESTMENT und Destatis einsehen.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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