
Heute fand im Kanzleramt der Investitionsgipfel „Made for Germany“ statt, bei dem eine bedeutende Ankündigung in der deutschen Wirtschaftsgeschichte fiel. Insgesamt 61 Unternehmen, darunter namhafte Größen wie Allianz, Airbus, BMW, Deutsche Börse, Mercedes-Benz, Rheinmetall, SAP und Volkswagen, haben Investitionen in Höhe von rund 630 Milliarden Euro bis 2028 zugesagt. Auch wichtige US-Konzerne wie Nvidia, Blackrock und Blackstone waren vertreten. Bundeskanzler Merz bezeichnete diese Initiative als eine der größten Investitionsoffensiven seit Jahrzehnten.
Die genaue Höhe neuer Zusagen bleibt jedoch unklar, da in der Summe sowohl geplante als auch bereits bestehende Kapitalinvestitionen, Forschungen und internationale Verpflichtungen enthalten sind. Ein dreistelliger Milliardenbetrag entfällt auf echte Neuinvestitionen.
Forderungen für Investitionen
Im Kontext der Investitionen äußerten sich mehrere Führungspersönlichkeiten, darunter der Siemens-Chef Busch, der eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Politik forderte. Die Bedingungen für zukünftige Investitionen umfassen auch die Forderung nach weiteren Reformen von Seiten der Bundesregierung. Unternehmer verlangen weniger Regulierung und mehr Raum für Innovation, um die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Die Reaktionen aus der Ökonomie waren gemischt. Der ifo-Präsident Fuest bezeichnete die Ankündigungen als positives Signal, das insbesondere mittelständischen Unternehmen Impulse geben könnte, unterstrich jedoch, dass die Ankündigungen auch in Taten umgesetzt werden müssen. Die Wirtschaftsweise Schnitzer stellte optimistisch fest, dass die Unternehmen an den Standort Deutschland glauben.
Kritik und Skepsis
Konjunkturforscher Boysen-Hogrefe äußerte Bedenken, indem er darauf hinwies, dass viele dieser Investitionen bereits zuvor geplant waren und kritisierte die Einladung nur an große Unternehmen zum Gipfel. Regierungssprecher Kornelius wies hingegen die PR-Kritik zurück und betonte die positive Grundhaltung der Industrie gegenüber den gemachten Zusagen. Es wurde jedoch kein konkreter Zeitplan für den Beginn der ersten Investitionen genannt, was Fragen über die zeitnahe Umsetzung aufwirft.
Zusätzliche Details zur Investitionslandschaft in Deutschland und den relevanten Standortfaktoren finden sich in einem aktuellen Bericht des Instituts der deutschen Wirtschaft, der umfassende Analysen zu diesem Thema bietet. Weitere Informationen können auf der Webseite des Instituts IW Köln eingesehen werden.