
Der zweite Kinderland-Monitoring-Bericht für Oberösterreich gibt einen umfassenden Überblick über die aktuelle Situation der Kinderbetreuung im Land für das Kindergartenjahr 2024/2025. Insgesamt werden in Oberösterreich derzeit 67.903 Kinder in verschiedenen Betreuungseinrichtungen, darunter Kindergärten, Krabbelstuben und Horte, beaufsichtigt. Der Bericht zeigt auf, dass trotz eines Rückgangs der Geburtenzahlen das Betreuungsangebot kontinuierlich ausgebaut wurde, was auf ein engagiertes politisches Handeln hinweist. So wurde im vergangenen Jahr ein Rekordzuwachs von 83 neuen Krabbelstubengruppen verzeichnet, was die Gesamtzahl der Krabbelstuben auf 457 erhöht. Dies entspricht einem Anstieg um 15,6 Prozent in den letzten zwei Jahren, wie meinbezirk.at berichtet.
Die Betreuungsquote für Kindergartenkinder bleibt hoch, mit über 96 Prozent für das zweite verpflichtende Kindergartenjahr. Im Bezirk Perg, wo 2.886 Kinder in 185 Gruppen an 60 Einrichtungen betreut werden, liegt die Betreuungsquote für Kinder im Alter von 0 bis 2 Jahren bei 25,6 Prozent, während der Wert für Kinder im Alter von 3 bis 5 Jahren bei 94,2 Prozent liegt. Im Vergleich dazu liegt der oberösterreichische Durchschnitt für die Altersgruppe von 0 bis 2 Jahren bei 26,8 Prozent und für die Altersgruppe von 3 bis 5 Jahren bei 96,5 Prozent, was die Bedeutung lokaler Initiativen zur Verbesserung der Betreuungsverhältnisse unterstreicht.
Investitionen in die Kinderbetreuung
Im Bezirk Perg werden derzeit zwölf Bauprojekte im Bereich der Kinderbetreuung umgesetzt, mit einem geschätzten Gesamtvolumen von rund 11,7 Millionen Euro. Diese Projekte umfassen den Bau von acht Krabbelstuben und vier Kindergärten. Das Bildungsressort des Landes Oberösterreich beteiligt sich mit etwa 4,7 Millionen Euro an diesen Investitionen. Zudem befinden sich acht weitere Projekte in der Planungs- und Entwicklungsphase, was auf eine anhaltende Engagement zur Sicherstellung einer qualitativen Kinderbetreuung hinweist.
Das Personal in der Kinderbetreuung hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 835 Mitarbeiter auf insgesamt 13.023 Fach- und Assistenzkräfte erhöht. Von diesen sind allein 1.715 neue Fachkräfte im Rahmen des Kinderland-Pakets seit Dezember 2022 gewonnen worden. Das Einstiegsgehalt für Pädagogen in Oberösterreich liegt mittlerweile bei über 3.300 Euro, was zur Attraktivität des Berufsfeldes beiträgt.
Abdeckung der Bedürfnisse
Eine interessante Erkenntnis des Berichts ist die hohe Betreuungsquote und die bereits implementierten Maßnahmen zur Verbesserung der sprachlichen Bildung. In der Sprachstandsfeststellung wurden 14.691 Kinder erfasst, von denen 37,3 Prozent, also 5.485 Kinder, einen Förderbedarf in der sprachlichen Entwicklung aufweisen. Um diesem Bedarf gerecht zu werden, wird ab September 2025 das „SprachFit“-Modell in den Kindergärten eingeführt, welches auf ein umfassendes Programm zur Unterstützung der sprachlichen Bildung abzielt. Für das kommende Kindergartenjahr 2025/26 sind darüber hinaus mehr als 10 Millionen Euro für weitere Investitionen in die Sprachförderung eingeplant.
Die Situation in der Kinderbetreuung in Oberösterreich insgesamt zeigt, dass trotz finanzieller Herausforderungen und dem demografischen Wandel die Politik und Institutionen vor Ort nach Lösungen streben, um die bestmögliche Betreuung für die jüngsten Mitglieder der Gesellschaft zu gewährleisten.