Wirtschaft

Rheinland-Pfalz: Gründerlandschaft wird weiblicher und internationaler!

Rheinland-Pfalz zeigt einen bemerkenswerten Trend in seiner Gründerlandschaft: Der Anteil weiblicher und nicht-deutscher Unternehmensgründer steigt kontinuierlich an. Laut der Süddeutschen Zeitung hat sich im Jahr 2024 die Anzahl der Gewerbeanmeldungen mit rund 34.500 fast auf dem Niveau des Vorjahres gehalten, während die Abmeldungen knapp 32.000 betrugen. Unter den Gründern betrugen die Frauen 10.501, was einem Anteil von 33,4% entspricht und Rheinland-Pfalz im oberen Drittel der Bundesländer positioniert.

Besonders bemerkenswert ist, dass fast 20% der Gründer 2024 eine andere Staatsangehörigkeit hatten. Die Gründungen von Personen aus Nicht-EU-Staaten stiegen um etwa 10% und machen nun 11% aller Gründungen aus. Besonders aktiv sind Gründer aus der Türkei, Syrien und der Ukraine. Dennoch gibt es regionale Unterschiede: Im Raum Trier ist die Gründungstätigkeit unterdurchschnittlich, was auf den angespannten Arbeitsmarkt in Luxemburg zurückzuführen ist.

Stärkung der Gründerkultur

Die Industrie- und Handelskammern (IHKs) weisen auf einen Nachholbedarf bei Start-ups in Rheinland-Pfalz hin. Mit 65 Start-up-Gründungen im vergangenen Jahr belegt das Bundesland Platz zehn unter den deutschen Bundesländern. Die Hürden für Gründungen im Handwerk sind höher, besonders in zulassungspflichtigen Berufen. Zudem empfinden 68% der Gründer die Bürokratie als größte Bürde im Gründungsprozess und es herrscht ein ausgeprägter Bedarf an mehr Digitalisierung in der Verwaltung.

Um die Gründerkultur zu unterstützen, sind Initiativen wie das Gründungsstipendium Rheinland-Pfalz ins Leben gerufen worden. Die Bewerbungsfrist für das Stipendium läuft bis zum 15. März 2025. Die Stipendiaten erhalten bis zu 12.000 Euro Zuschuss für ein Jahr, um die Konkretisierung und Marktfähigkeit ihrer Gründungsvorhaben zu unterstützen [BDS Rheinland-Pfalz].

Zusätzlich zu finanziellen Mitteln in Höhe von 1.000 Euro pro Monat umfasst das Stipendium auch Coaching und den Zugang zu Netzwerken von Start-ups sowie anderen Akteuren des Gründungs-Ökosystems. Die Bekanntgabe der Stipendiaten erfolgt Mitte Mai 2025, wobei Antragsunterlagen bei akkreditierten Netzwerken erhältlich sind.

Fazit und Ausblick

Die Entwicklung in Rheinland-Pfalz zeigt, dass die Gründungsszene zunehmend weiblicher und internationaler wird. Trotz bestehender Herausforderungen wie Bürokratie und Finanzierungsfragen, gibt es positive Ansätze zur Stärkung der Gründerkultur. Die Initiativen, insbesondere das Gründungsstipendium, könnten dazu beitragen, das Gründungsgeschehen weiter voranzutreiben und mehr Menschen zu ermutigen, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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