
Rheinmetall AG aus Düsseldorf und Reliance Defence Ltd aus Indien haben eine bedeutende strategische Partnerschaft im Bereich der Munitionsproduktion geschlossen. Am 28. Mai 2025 wurde ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet, das die Grundlage für eine enge Zusammenarbeit zwischen beiden Unternehmen legt. Diese Partnerschaft zielt insbesondere auf die gemeinsame Produktion von Sprengstoffen und Treibmitteln für mittel- und großkalibrige Munition ab. Mit der Umsetzung des Projekts wird eine der größten Munitionsfabriken Südasiens in Watad, Maharashtra, geplant.
Gemäß den Vereinbarungen sollen in dieser neuen Produktionsstätte beeindruckende Jahreskapazitäten erreicht werden: bis zu 200.000 Artilleriegeschosse, 10.000 Tonnen Sprengstoffe und 2.000 Tonnen Treibmittel. Der genaue Betriebsstart der geplanten Anlage wurde von den Vertragspartnern jedoch nicht bekannt gegeben. Rheinmetall erhofft sich von diesem Gemeinschaftsunternehmen eine Stabilisierung der Lieferketten und eine vorteilhafte Wettbewerbsposition auf dem indischen Rüstungsmarkt.
Strategische Ziele und Marktentwicklung
Indien verfolgt unter der Führung von Premierminister Narendra Modi ambitionierte Ziele in der Verteidigungsindustrie. Es ist geplant, Verteidigungsgüter im Wert von 5 Milliarden US-Dollar pro Jahr zu exportieren. Um diese Vision zu unterstützen, beabsichtigt Reliance Defence Ltd, ein integriertes Rüstungscluster namens „Dhirubhai Ambani Defence City“ aufzubauen. Dieses Projekt wird als das größte privatwirtschaftlich entwickelte Verteidigungsprojekt Indiens betrachtet.
Zusätzlich plant Reliance Defence, Joint Ventures mit bis zu sechs ausländischen Partnern zu gründen, um das DADC-Projekt zu unterstützen. Die neue Produktionsstätte in Watad wird nicht nur zur Versorgung der indischen Streitkräfte beitragen, sondern auch die Vision der indischen Regierung unterstützen, eine Wirtschaftskraft von 5 Billionen US-Dollar zu erreichen.
Erwartungen und Zusagen der Partner
Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender von Rheinmetall AG, betont das Engagement für eine Partnerschaft mit Indien und die strategische Bedeutung des Projekts in einem zunehmend wichtigen Markt. Anil Ambani, Gründer der Reliance Group, äußert sich ebenfalls positiv über die Partnerschaft und hebt deren Bedeutung für den indischen Verteidigungssektor hervor.
Rheinmetall verpflichtet sich durch die Kooperation nicht nur die Lieferketten abzusichern, sondern auch Zugang zu entscheidenden Rohstoffen zu erhalten. Beide Unternehmen planen zudem gemeinsame Marketingaktivitäten für ausgewählte Produkte, um die Zusammenarbeit weiter auszubauen. Behoerden Spiegel und Rheinmetall berichten über diese weitreichenden Schritte, die einen neuen Meilenstein in der Verteidigungszusammenarbeit zwischen Deutschland und Indien darstellen.