Wirtschaft

Russlands Kohlekrise: Unternehmen schließen, Arbeitsplätze in Gefahr!

Die westlichen Sanktionen haben erhebliche Auswirkungen auf die russische Wirtschaft, insbesondere auf den Kohlesektor. Laut einem Bericht von Merkur steht die Kohleindustrie Russlands vor einer „schweren Krise“, die hauptsächlich in der Kemerovo-Oblast zu spüren ist. Diese Region produziert rund 60 % der russischen Steinkohle und etwa 80 % der Kokskohle.

Acht Kohleunternehmen haben bereits ihren Betrieb eingestellt, und viele Minenarbeiter warten seit Monaten auf ihre Löhne. Die Probleme in der Kohleindustrie sind auf fallende Preise, logistische Schwierigkeiten, Personalmangel, hohe Inflation und die westlichen Sanktionen zurückzuführen. Es wird berichtet, dass Russland versuchte, den Rückgang des Kohlekonsums in Europa durch Export nach Asien auszugleichen, jedoch war dieser Versuch nicht erfolgreich, da auch die Nachfrage in China Ende Januar zurückging.

Künftig sinkende Einnahmen

Die EU hatte im April 2022 ein Einfuhrverbot für russische Kohle verhängt, was 25 % der russischen Kohleexporte betraf und jährliche Einnahmeverluste von etwa 8 Milliarden Euro für Russland bedeutete. Prognosen deuten auf einen langfristigen Rückgang des russischen Kohleexports hin, während Deutschland mittlerweile die meiste Kohle aus Australien bezieht. Neuere US-Sanktionen zielen darauf ab, Russlands Gewinne aus Energieexporten weiter zu reduzieren, während wichtige Handelspartner Abstand nehmen und Zahlungen teilweise blockiert werden.

Parallel dazu hat die EU Ende Juni 27 weitere russische Flüssiggasschiffe auf die Sanktionsliste gesetzt, und England verhängte ähnliche Maßnahmen gegen Schiffe, die russisches Öl unter Umgehung von Sanktionen exportieren, wie die Süddeutsche Zeitung berichtete. Trotz dieser Maßnahmen hat Russland seit dem Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 etwa 707 Milliarden Euro durch Öl, Gas und Kohle eingenommen.

Die Einnahmen des Landes aus Militärausgaben, die 2024 auf 100 Milliarden Euro steigen sollen, bleiben unbeeindruckt von den Sanktionen. Auch der Import von russischem Rohöl und Flüssiggases in die EU ist im ersten Halbjahr 2024 um über 25 % gestiegen. Experten fordern eine Verschärfung der Sanktionen und Maßnahmen zur Kontrolle der Seeleute.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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