
Eine aktuelle Befragung von 801 Hausbesitzern zeigt, dass energetische Sanierungen nach wie vor ein brisantes Thema in Deutschland sind. Laut Merkur haben 40% der Befragten bereits Maßnahmen zur energetischen Sanierung ihrer Immobilien umgesetzt. Trotz dieser Zahlen stellen viele Hauseigentümer die notwendige Geduld und Disziplin zurück, um die finanziellen Hürden zu überwinden.
Eine der größten Herausforderungen bei der Sanierung ist die Bürokratie. Über ein Drittel der Sanierer gibt an, dass sie die Beantragung von Förderungen als kompliziert empfinden. Dies zeigt sich auch darin, dass 25% auf staatliche Förderungen verzichteten, obwohl große Einsparungen durch diese möglich wären. Laut Finanztip können energetische Sanierungsmaßnahmen nicht nur zur Reduzierung der Energiekosten beitragen, sondern auch den Wert einer Immobilie steigern.
Herausforderungen und Mehrkosten
Die Umfrage offenbarte, dass viele Sanierer mit unerwarteten Mehrkosten konfrontiert waren: 50% berichteten von höheren Ausgaben als im ursprünglichen Kostenvoranschlag kalkuliert. Insbesondere 15% der Befragten hatten gar Kostensteigerungen von bis zu 49%. Auch langwierige Wartezeiten auf Handwerker scheinen ein Ärgernis zu sein, das 36% der Hausbesitzer belastet. Zudem haben 25% der Sanierer bauliche Probleme während der Projekte erlebt.
Ein weiterer Aspekt, der zur Zögerlichkeit vieler Hausbesitzer beiträgt, sind die insgesamt hohen Kosten. Für die vollständige energetische Modernisierung eines Einfamilienhauses mit einer Fläche von 130 m² können die Ausgaben bis zu 111.000 Euro betragen. Diese finanziellen Anforderungen sind für viele Haushalte nur schwer zu stemmen, selbst mit staatlichen Fördermitteln.
Fördermaßnahmen und Einsparpotenziale
Trotz der hohen Kosten sprechen zahlreiche Vorteile für die energetische Sanierung. Energetische Maßnahmen wie die Dämmung von Fassaden, Dächern und Kellern, der Austausch alter Fenster sowie die Modernisierung von Heizungen führen zu signifikanten Energieeinsparungen. So können ungedämmte Außenwände bis zu ein Drittel der Heizwärme verlieren, während moderne Fenster mit Dreifachverglasung die Wärme besser halten und zusätzlich die Sicherheit erhöhen.
Laut Finanztip sind auch Förderprogramme für diese Maßnahmen verfügbar. So können bis zu 50% der Kosten für Energieberatung oder Baubegleitung durch Energieeffizienz-Experten gefördert werden. Dies könnte eine wertvolle Erleichterung für Hausbesitzer darstellen, die auf der Suche nach finanzieller Unterstützung sind.
Offenbar gibt es jedoch Gesprächsbedarf: 80% der Hausbesitzer, die bislang keine Sanierung durchgeführt haben, zeigen sich nur teilweise oder schlecht informiert über die vorhandenen staatlichen Förderungen. Höhere Förderungen sowie niedrigere Material- und Handwerkerkosten könnten jedoch mehr Hausbesitzer dazu bewegen, eine energetische Sanierung in Betracht zu ziehen.
Zusammenfassend ist die Situation so, dass viele Hausbesitzer bei der energetischen Sanierung sowohl Chancen als auch Herausforderungen sehen. Durch sorgfältige Planung, Angebotsvergleich und die Inanspruchnahme von statlichen Förderungen könnten jedoch mehr Immobilienbesitzer dazu ermutigt werden, endlich aktiv zu werden und den ersten Schritt in Richtung einer energieeffizienten Zukunft zu wagen.