
Saudiarabien und die USA haben am Dienstag ein beeindruckendes Abkommen im Gesamtwert von 600 Milliarden Dollar unterzeichnet. Ein wesentlicher Bestandteil dieses Deals umfasst den Kauf von US-Waffensystemen im Wert von über 140 Milliarden Dollar. Gemäß 20min.ch plant Saudiarabien, insgesamt 600 Milliarden Dollar in die USA zu investieren, wobei der Fokus auf Projekten im Energiebereich sowie im Bereich der Raumfahrt liegt.
Das umfassende Rüstungsabkommen beinhaltet Luft- und Seeverteidigungssysteme, Grenzschutzmaßnahmen sowie die Ausbildung von Soldaten. Zudem strebt Saudiarabien den Erwerb des hochmodernen US-Kampfjets F-35 an. Die saudiarabische Firma Datavolt hat angekündigt, Investitionen in Künstliche Intelligenz (KI) in Höhe von 20 Milliarden Dollar zu tätigen. Dies sind bedeutende Schritte in der Vision des Königreichs, seine militärischen und technologischen Kapazitäten auszubauen.
Ein bedeutender Besuch
US-Präsident Donald Trump traf in Saudiarabien ein, begleitet von wichtigen Kabinettsmitgliedern und Wirtschaftsführern, darunter auch Elon Musk. Trump erhielt am Flughafen von Kronprinz Mohammed bin Salman einen pompösen Empfang. Seine Reise führt ihn nicht nur nach Saudiarabien, sondern auch weiter nach Katar und in die Vereinigten Arabischen Emirate. Kritische Stimmen hatte Trump zuvor zurückgewiesen, als es um seine Pläne ging, einen Luxusjet aus Katar als Präsidentenmaschine zu verwenden.
Ein Zwischenstopp in Israel ist nicht vorgesehen, was auf die bislang wenig erfolgreichen Bemühungen zur Beendigung des Krieges im Gazastreifen hinweist. Dennoch gab Trump die Freilassung des US-israelischen Doppelstaatlers Edan Alexander aus den Händen der Hamas bekannt. Saudiarabien diente auch als Austragungsort für Verhandlungen zwischen Vertretern aus Russland, der Ukraine und den USA über die Ukraine-Krise.
Komplexe Verhandlungen im Nahen Osten
Seit 2023 sind die USA in Verhandlungen mit Saudi-Arabien über eine Vielzahl von Abkommen, die auch einen angestrebten Friedensschluss zwischen Saudi-Arabien und Israel umfassen. Diese Annäherung begann bereits 2015 als Reaktion auf die Expansionsbestrebungen Irans. Sowohl Donald Trump als auch Joe Biden haben während ihrer Präsidentschaften unterschiedliche Ansätze verfolgt, um den Frieden zwischen den beiden Staaten zu fördern. Trump deutete an, er wolle das Projekt eines Friedensabkommens zwischen Israel und Saudi-Arabien wieder aufleben lassen.
Allerdings sind die Verhandlungen schwierig, da die Partner unterschiedliche Ziele verfolgen und Riad eine eigenständigere Politik umsetzt. Ein erfolgreicher Abschluss könnte als historisches Ereignis gelten und zur Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts beitragen. Saudiarabien fordert zurzeit konkrete Schritte in Richtung eines palästinensischen Staates, was die Verhandlungen zusätzlich kompliziert.
Die Biden-Administration hat die Gespräche zwischen Saudi-Arabien und Israel nach dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 wieder aufgenommen, obwohl Biden zuvor eine distanzierte Haltung gegenüber Bin Salman eingenommen hatte. Die geopolitische Lage zwingt zur Kooperation, was die Dynamik in der Region beeinflusst. Saudi-Arabien hat seine Außenpolitik seit 2019 grundlegend gewandelt und strebt eine eigenständigere Rolle an, ohne sich in globale Konflikte hineinziehen zu lassen.
Die dynamischen Entwicklungen der letzten Jahre haben das Interesse Israels an einem Frieden mit Saudi-Arabien erhöht, da beide Staaten gemeinsame Feinde haben. Trotz dieser positiven Tendenzen bleibt ein potenzieller Frieden zwischen diesen Ländern ein schwieriges Unterfangen. Wie sich die Verhandlungen entwickeln, wird nicht nur die Zukunft Saudi-Arabiens betreffen, sondern auch die gesamte geopolitische Landschaft des Nahen Ostens.