
Saudi-Arabien hat während des Besuchs von US-Präsident Donald Trump seine langfristigen Planungen für massive Investitionen in den USA bekräftigt. Der saudische Investitionsminister Chalid al-Falih gab bekannt, dass das Königreich plant, insgesamt 600 Milliarden Dollar in den kommenden vier Jahren in die amerikanische Wirtschaft zu investieren. Diese Ankündigung wurde während eines Telefonats zwischen Trump und dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman gemacht.
Inmitten finanzieller Herausforderungen, einschließlich eines möglichen Haushaltsdefizits von 75 Milliarden Dollar für dieses Jahr und sinkender Ölpreise, die nicht mehr die benötigten 90 bis 95 Dollar pro Barrel erreichen, bleibt jedoch unklar, wie Saudi-Arabien diese Zusagen einhalten kann. OPEC+ hatte bereits Maßnahmen ergriffen, um die Ölpreise zu stabilisieren und Inflationsdruck zu bekämpfen.
Wirtschaftliche Ambitionen und Herausforderungen
Die Höhe der geplanten Investitionen entspricht 55 Prozent des Bruttoinlandsprodukts von Saudi-Arabien. Diese ambitionierte Initiative soll nicht nur die bilateralen Beziehungen stärken, sondern auch zu einer „beispiellosen wirtschaftlichen Prosperität“ führen, wie der Kronprinz betonte. Trump lobte diese Investitionen sowohl in Bezug auf die Schaffung von Arbeitsplätzen in den USA als auch auf die Möglichkeit, die Investitionssumme auf etwa eine Billion Dollar zu erhöhen.
Ein weiteres großes Projekt, das Saudi-Arabien verfolgt, ist das Megaprojekt Neom, dessen Kosten auf bis zu 1,5 Billion Dollar geschätzt werden. Die Finanzierung dieser enormen Summe bleibt allerdings unklar. Zudem plant Saudi-Arabien, im Jahr 2030 die Weltausstellung Expo und im Jahr 2034 eine Fußball-Weltmeisterschaft auszurichten, beide Veranstaltungen werden mit hohen Kosten verbunden sein.
Prominente Teilnehmer und Strategien
Trump wird zudem eine Rede bei einer Investorenkonferenz in Riad halten, an der mehr als 2.000 Teilnehmer, darunter prominente Geschäftsleute wie Elon Musk und Amazon-Chef Andy Jassy, erwartet werden. Die Konferenz dient als Plattform, um die Investitionen weiter zu fördern und die wirtschaftlichen Perspektiven zwischen den beiden Ländern zu vertiefen.
Die Ankündigung der Investitionen kommt zu einer Zeit, in der Saudi-Arabien finanzielle Defizite aufgrund von Infrastrukturprojekten und der volatilen Lage auf den Ölmärkten verzeichnet. Um die eigene „Vision 2030“ voranzutreiben, plant der saudische Staatsfonds, zudem auch mehr Geld im Inland zu investieren, was eine umfassende wirtschaftliche Transformation des Königreichs begünstigen soll.