Die Vorsitzende des Sachverständigenrats für Wirtschaft, Monika Schnitzer, sorgt mit ihren jüngsten Forderungen für Aufregung. In einem Interview mit der „Rheinischen Post“ betonte sie die Notwendigkeit, die telefonische Krankschreibung abzuschaffen. Während sie anerkennt, dass die telefonische Krankschreibung vor allem die Arztpraxen entlastet, äußerte sie Bedenken, dass sie falsche Anreize für Menschen schafft, sich krank zu melden. Schnitzer kritisierte den hohen Krankenstand in Deutschland, der im Vergleich zu anderen Ländern überdurchschnittlich ist, und forderte eine Überprüfung der aktuellen Regelungen, um den Dschungel an Krankschreibungspraktiken zu lichten, wie auf ZDF berichtet wird.
Erbschaftsteuer im Visier
Doch Schnitzer geht es nicht nur um die Krankschreibungen. Sie verlangt auch eine grundlegende Reform der Erbschaftsteuer, insbesondere im Hinblick auf Unternehmensvererbung. In ihren Äußerungen forderte sie, dass das Vererben von Unternehmen in die Besteuerung einbezogen werden muss. Ihnen fehlt die Grundlage für die Annahme, dass es an liquiden Mitteln zur Zahlung der Steuer mangelt. Vielmehr könnten die Erben die Steuer durch andere Vermögenswerte oder Kredite über den Kapitalmarkt begleichen, so Schnitzer. Außerdem plädiert sie für eine Stundungsmöglichkeit der Steuerverpflichtungen. Diese Kontroversen um die Erbschaftsteuer besprechen auch die Berichte von Deutschlandfunk, wo sie betont, dass eine Erhöhung der Erbschaftsteuer, statt einer Einführung einer steuerlichen Belastung für Milliardäre, eine vielversprechendere Option darstellt.
Ein weiterer Punkt in Schnitzers Forderungen ist die Erhöhung des Rentenalters. Sie äußerte sich besorgt darüber, dass die Rente mit 63 nicht den am meisten belasteten Arbeitnehmern, wie Pflegekräften, zugutekommt, die oft die erforderlichen 45 Beitragsjahre nicht erreichen können. Dieses Zwiegespräch über wichtige wirtschaftliche Reformen verdeutlicht die Notwendigkeit einer tiefgreifenden Diskussion über notwendige Änderungen im Sozial- und Steuersystem.