
Nordrhein-Westfalen (NRW) sieht sich derzeit mit einer intensiven Hitzewelle konfrontiert. Am Montag wurden bereits Temperaturen von 34 Grad Celsius gemessen, während am Mittwoch der Höhepunkt mit Werten zwischen 35 und 39 Grad erwartet wird. Diese extremen Temperaturen belasten nicht nur die Bevölkerung, sondern stellen auch eine erhebliche Herausforderung für die Einrichtungen des Gesundheitswesens dar. In vielen Krankenhäusern und Pflegeheimen fehlt es an effektivem Hitzeschutz, was insbesondere für vulnerable Gruppen wie ältere Menschen und Patienten zu einer ernsthaften Gefahr wird. Laut RP Online ist die Situation angespannt, da viele Patientenzimmer in Kliniken nicht klimatisiert sind.
Sascha Klein, der Vizepräsident der Krankenhausgesellschaft NRW, berichtete über die Schwierigkeiten, die durch die anhaltende Hitze entstehen. Die Operationssäle genießen zwar den Vorteil der Klimatisierung, jedoch bleiben die Patientenzimmer oft ungeschützt. Die begrenzten finanziellen Mittel des Landes haben den Einrichtungen bislang kaum Spielraum für notwendige Klimaanpassungen gelassen. Die neue Krankenhausplanung könnte jedoch einen Wandel herbeiführen und mehr Investitionen in den Hitzeschutz ermöglichen.
Hitzeschutzmaßnahmen und neue Pläne
Um die Lage zu verbessern, hat das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) von NRW Arbeitshilfen für Hitzeschutzpläne entwickelt. Diese wurden in Zusammenarbeit mit dem Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG.NRW) und weiteren Akteuren aus dem Gesundheits- und Pflegewesen erarbeitet. Die Materialien bieten sowohl kurzfristig umsetzbare Maßnahmen als auch langfristige Konzepte, die den Einrichtungen als Orientierung dienen sollen. Die Arbeitshilfen sind in zwei Versionen verfügbar: eine für Krankenhäuser und eine für stationäre Pflege- und Wohneinrichtungen. Diese können online unter LZG NRW abgerufen werden.
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hebt die immense Wichtigkeit dieser Hitzeschutzmaßnahmen für ältere und kranke Menschen hervor. Die bereitgestellten Hilfen sollen individuelle Maßnahmen fördern und eine bessere Anpassung der Einrichtungen an die Extremtemperaturen ermöglichen. Zudem wurde eine Landeskoordinierungsstelle eingerichtet, die Kommunen bezüglich Hitze und Gesundheit berät und bei der Planung von Hitzeaktionsmaßnahmen unterstützt.
Eine breite Palette von Institutionen hat an der Entwicklung dieser Arbeitshilfen mitgewirkt, darunter die Freie Wohlfahrtspflege Nordrhein-Westfalen, die Ärztekammer Nordrhein, verschiedene Verbände und die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen. Ziel der Initiative ist es, ein zentrales Netzwerk für gesundheitsbezogenen Hitzeschutz auf Landesebene aufzubauen und den Austausch zwischen Behörden, Verbänden und Organisationen zu fördern. Um die angespannten Situationen besser zu managen, führt das LZG.NRW zudem weiterführende Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen durch.