In Deutschland gewinnt die Grundfähigkeitsversicherung zunehmend an Bedeutung, besonders für Menschen, die ihre Einkommenssituation im Auge behalten möchten. Diese spezielle Versicherungsform bietet eine Absicherung, die über den reinen Verlust der Arbeitskraft hinausgeht und spezifische Grundfähigkeiten in den Fokus rückt. Merkmale wie Gehen, Handgebrauch, Sehen und Sprechen sind entscheidend und wie test.de hervorhebt, können Einschränkungen in diesen Fähigkeiten erheblich zu Alltagsproblemen führen.
Der Verlust oder die schwere Beeinträchtigung einer dieser Grundfähigkeiten hat nicht nur Auswirkungen auf die Lebensqualität, sondern kann auch berufliche Konsequenzen nach sich ziehen. Im schlimmsten Fall kann dies zur Pflegebedürftigkeit führen. Eine Grundfähigkeitsversicherung bietet in solchen Fällen eine monatliche Rente, beispielsweise in Höhe von 1.500 Euro, wenn mindestens eine der genannten Fähigkeiten verloren geht und dies voraussichtlich für sechs Monate anhält.
Versicherungsangebote und Anpassungsmöglichkeiten
Insgesamt wurden 37 Tarife von 19 verschiedenen Anbietern, darunter namhafte Versicherer wie Allianz und Canada Life, getestet. Die Tarife sind flexibel und können je nach individuellen Bedürfnissen angepasst werden, wobei auch der psychische Schutz als Baustein zur Auswahl steht. Laut finanztip.de wird empfohlen, die Versicherungsbedingungen genau zu prüfen. Zusatzbausteine können etwa für den Verlust weiterer Grundfähigkeiten gebucht werden, wobei einige Versicherer erst bei Verlust mehrerer Fähigkeiten zahlen.
Die Grundfähigkeitsversicherung springt ein, wenn bestimmte Fähigkeiten, wie das Gehen über 400 Meter oder das Sitzen auf einem Stuhl, nicht mehr ausgeübt werden können. Dabei ist jedoch wichtig zu wissen, dass die individuelle Einschätzung zur Definition des Verlusts von Fähigkeiten von jedem Versicherer unterschiedlich ausgelegt werden kann. Zum Beispiel kann laut den Bedingungen der Versicherung eine Psychologin, die ihre Sprechfähigkeit verliert, eine Leistung erhalten, während ein Bürokaufmann, der nur das Gehen und Treppensteigen nicht mehr kann, unter Umständen leer ausgeht.
Voraussetzungen und Anspruch auf Leistungen
Ein entscheidendes Kriterium für den Anspruch auf eine Grundfähigkeitsrente ist die genaue Dokumentation des Verlustes einer Fähigkeit. Um Leistungen zu erhalten, muss ein Arzt oder eine Ärztin ein Gutachten erstellen, welches die Einschränkung bescheinigt. Dieses Gutachten sollte Diagnosen, Schweregrad sowie die voraussichtliche Dauer der Einschränkung detailliert festhalten. Zudem müssen die Fähigkeiten voraussichtlich mindestens sechs Monate ausfallen, um einen Anspruch geltend zu machen. Eine rechtzeitige Information der Versicherung über den Leistungsfall ist ebenfalls essenziell.
Eine Gesundheitsprüfung wird in der Regel vorausgesetzt. Vorbestehende Erkrankungen können zu Ausschlüssen oder höheren Beiträgen führen, was die Notwendigkeit einer sorgfältigen Planung und Überlegung bei der Wahl der Versicherung unterstreicht. Für viele ist zudem die Grundfähigkeitsversicherung eine sinnvolle Alternative, wenn eine klassische Berufsunfähigkeitsversicherung nicht in Frage kommt.
