
In den letzten Jahren sind viele Entwicklungsländer in Asien, Afrika und Lateinamerika von einer umfassenden Schuldenkrise betroffen. Diese Länder kämpfen mit hohen Schuldenlasten, die oft mehr als 10 Prozent ihrer Staatseinnahmen ausmachen. Ein Bericht von Misereor und dem Bündnis erlassjahr.de zeigt, dass mindestens 47 „sehr hoch belastete Länder“ in den nächsten drei Jahren gezwungen sind, 15 Prozent oder mehr ihrer Einnahmen an ausländische Gläubiger abzutreten berichtet die Süddeutsche Zeitung.
Die Studie deckt die Auslandsverbindlichkeiten von insgesamt 153 Staaten ab, die als Entwicklungsländer oder Teil des Globalen Südens klassifiziert sind. Diese Länder haben im Wesentlichen mit einem niedrigen Bruttoinlandsprodukt zu kämpfen, was ihre wirtschaftliche Stabilität gefährdet. Etwa die Hälfte der Kredite dieser Staaten ist im Ausland aufgenommen, wodurch erhebliche Währungsrisiken entstehen berichtet die Tagesschau.
Alarming Figures
Ein alarmierendes Ergebnis des Berichts ist, dass rund 231 Millionen Menschen in hoch verschuldeten Ländern von extremer Armut betroffen sind. Dies macht etwa 18 Prozent der Gesamtbevölkerung dieser Länder aus, was gut doppelt so viel ist wie der weltweite Durchschnitt. Diese alarmierenden Daten unterstreichen die Schwere der Situation, in der die ärmsten Länder der Welt gefangen sind.
Zusätzlich zeigt der Bericht, dass die Anzahl der Entwicklungsländer, die mehr als 10 Prozent ihrer Einnahmen für Zinsen aufwenden, sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt hat. Derzeit zahlen 56 Entwicklungsländer über 10 Prozent ihrer Staatseinnahmen für Zinsen, während 17 von ihnen sogar mehr als 20 Prozent abführen müssen ergänzt die Tagesschau.
Aufruf zur Aktion
Der Leiter des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP), Achim Steiner, warnt vor einer Gefährdung der Fortschritte, die in den letzten Jahren in diesen Ländern erzielt wurden. Er fordert sofortige Maßnahmen zur Vermeidung von Staatspleiten, einschließlich einer mutigen Entschuldungsinitiative, um die wirtschaftliche Stabilität und das Wachstum zu fördern. In der Perspektive ist der Auslandsschuldendienst der Entwicklungsländer, der im Jahr 2023 voraussichtlich 1,3 Billionen Euro erreichen wird, alarmierend. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg der Zinszahlungen der ärmsten Staaten, die sich im vergangenen Jahr auf 34 Milliarden Euro vervierfacht haben.
Diese Herausforderungen werden besonders auf dem Hintergrund des G20-Treffens in Kapstadt besprochen, wo Lösungen zur Unterstützung der betroffenen Länder diskutiert werden berichtet die Süddeutsche Zeitung.