Der Schweizer Bundesrat plant, neue Regeln einzuführen, um einen möglichen zweiten Fall wie bei der Credit Suisse zu verhindern. Diese Regeln beinhalten eine klarere Zuordnung von Verantwortlichkeiten, die Stärkung der Kompetenzen der Finanzmarktaufsicht und die Schaffung krisenfesterer Abwicklungspläne. Ziel ist es, das Finanzsystem vor erneuten Erschütterungen zu schützen. Die Regierung lehnt jedoch grundsätzlich höhere Eigenmittelanforderungen und ein Verbot von Bonuszahlungen ab.
Das Eidgenössische Finanzdepartement hatte bereits eine Überprüfung des Regelwerks in Aussicht gestellt, nachdem die Credit Suisse nur knapp einem Kollaps entgangen war. Ein 339-seitiger Bericht wurde veröffentlicht, der die Wirksamkeit der bisherigen Maßnahmen zur Finanzstabilität bestätigt, aber auch auf Lücken und Handlungsbedarf hinweist, um die Bankenregulierung weiterzuentwickeln und zu stärken.
Politiker sind sich einig, dass Anpassungen erforderlich sind, aber die konkrete Umsetzung der Maßnahmen wird voraussichtlich im Parlament Diskussionen auslösen. Die Aktien der größten Schweizer Bank UBS verzeichneten nach Bekanntgabe der neuen Regeln einen Kursrückgang von 1,6 Prozent, nachdem sie zuvor im Tagesverlauf um fast ein Prozent gestiegen waren. Es wird erwartet, dass die Debatte über die neuen Regelungen und deren Auswirkungen in den kommenden Wochen intensiver wird.