Wirtschaft

Seltene Erden: Chinas Exportstopp trifft Bayerns Technologiebranche!

Seltene Erden, die für viele Zukunftstechnologien unverzichtbar sind, stehen aktuell im Fokus, da China den Export dieser wichtigen Rohstoffe beschränkt. Laut BR stammen etwa 90 Prozent der weltweit gehandelten Seltenen Erden aus China. Diese Metalle, zu denen unter anderem Terbium, Europium, Dysprosium und Yttrium gehören, sind zwar nicht so selten, wie ihr Name vermuten lässt, jedoch relativ schwierig aus Erzen zu gewinnen, da ihr Anteil in einer Tonne Erz oft nur wenige Kilogramm beträgt.

Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) hat die Situation als kritisch eingestuft, besonders für Elemente wie Scandium, Yttrium und Neodym, die für den Hightech-Sektor von großer Bedeutung sind. China produziert 68 Prozent der weltweiten Seltenen Erden, und die politischen Risiken, einschließlich der Ausfuhrbeschränkungen, nehmen zu. In Europa sind wichtige Lieferungen aus China derzeit unterbrochen, was die Abhängigkeit der Region von diesen Rohstoffen weiter verstärkt. Im vergangenen Jahr importierte Deutschland 3.400 Tonnen Seltene Erden aus China, was 66 Prozent des Gesamtimports ausmacht.

Herausforderungen beim Recycling und der Substitution

Die Substitution sowie das Recycling von Seltenen Erden stellen eine große Herausforderung dar. Aktuell wird nur ein Prozent der eingesetzten Seltenen Erden weltweit recycelt, was vor allem auf die hohen Kosten des Recyclingprozesses und die geringen Mengen in Endprodukten zurückzuführen ist. Diese Problematik wird auch in einer Studie des Öko-Instituts behandelt, welche im Auftrag der Fraktion „Die Grünen/Europäische Freie Allianz“ im Europäischen Parlament erstellt wurde. Die Notwendigkeit eines umfassenden Recyclingsystems wird betont, um wertvolle Rohstoffe nachhaltig zu nutzen. Darüber hinaus wird die Dringlichkeit unterstrichen, ein „Europäisches Seltene-Erden-Kompetenz-Netzwerk“ aufzubauen und die Produktionskette umweltfreundlicher zu gestalten, wie auf Öko-Institut berichtet wurde.

Die steigenden Rohstoffpreise und die Exportbeschränkungen aus China verstärken den Druck auf Europa, eine nachhaltige und effiziente Nutzung der Seltenen Erden zu initiieren. Technologien, die auf diesen Rohstoffen basieren, darunter Hybridfahrzeuge, Windturbinen und Katalysatoren, werden zunehmend wichtiger. Bisher wurden über 95 Prozent der Seltenen Erden in China abgebaut, was erhebliche Umweltauswirkungen mit sich bringt, besonders im Hinblick auf die dortigen Umweltauflagen und die Problematik mit radioaktiven Stoffen, die bei der Gewinnung anfallen.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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