Wirtschaft

SH Netz: Täglicher Kampf gegen 25.000 Cyberangriffe auf die Stromversorgung!

SH Netz, der Stromnetzbetreiber in Schleswig-Holstein, sieht sich täglich mit einer enormen Anzahl von Cyberattacken konfrontiert. Mit etwa 25.000 Firewall-Anfragen pro Tag muss das Unternehmen große Anstrengungen unternehmen, um die Sicherheit seiner IT-Systeme zu gewährleisten. Laut Süddeutsche werden 95 Prozent dieser Anfragen abgewiesen, was auf die Effizienz der vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen hinweist. Bislang konnte keine nicht zulässige Anfrage in das IT-System eindringen.

Um die Cyber-Sicherheit zu optimieren, hat SH Netz eine eigene Abteilung eingerichtet, die kontinuierlich mit externen Spezialisten zusammenarbeitet. Neben moderner IT-Sicherheit werden auch physische Schutzmaßnahmen implementiert, um einem potenziellen Sabotagerisiko vorzubeugen. Zu diesen Maßnahmen zählen Personenkontrollen, elektronische Schließsysteme, spezielle Zäune, Sperren und Überwachungskameras. Trotz der Herausforderungen durch Cyberangriffe und gelegentlich auftretende Stromausfälle gelten die Stromnetze in Deutschland und speziell in Schleswig-Holstein als äußerst sicher und stabil.

Sicherheit und Versorgungsqualität

Die Qualität der Stromversorgung in Schleswig-Holstein ist bemerkenswert. Haushalte im SH Netz waren im vergangenen Jahr im Durchschnitt lediglich 8,68 Minuten ohne Strom. Dieser Wert liegt 32 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt von 12,8 Minuten, basierend auf Störungskennzahlen der Bundesnetzagentur.

Eine bedeutende Rolle für die Stabilität des Stromnetzes spielen Redispatch-Maßnahmen. Diese sind besonders wichtig, um Netzengpässe im Übertragungsnetz zu verhindern oder zu beheben. Die Netzbetreiber weisen stromerzeugende Anlagen an, entweder weniger oder mehr Strom ins Netz einzuspeisen, um ein ausgewogenes Verhältnis zu gewährleisten. Diese Maßnahmen sind unabdingbar, gerade in Zeiten mit hoher Windenergieproduktion und gleichzeitig hoher Nachfrage im Süden Deutschlands.

Herausforderungen im Stromnetz

Trotz der modernen Sicherheitsvorkehrungen und der kontinuierlichen Verbesserung der Netzstabilität ist das deutsche Übertragungsnetz noch nicht ausreichend ausgebaut, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Netzengpässe treten insbesondere in Zeiten auf, in denen viele Windenergieanlagen im Norden Strom produzieren und im Süden eine hohe Nachfrage besteht. Daher ist es entscheidend, dass die Netzbetreiber gezielt Maßnahmen zur Stabilisierung des Stromnetzes ergreifen, um künftigen Herausforderungen gewachsen zu sein.

Insgesamt zeigt der Fall von SH Netz, wie wichtig sowohl digitale als auch physische Sicherheitsmaßnahmen sind, um die Integrität der kritischen Infrastruktur in Deutschland zu sichern.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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