
In der Schweiz hat das Konzept der Shared Mobility in den vergangenen Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Über drei Millionen Kunden haben im letzten Jahr ein Shared-Mobility-Angebot genutzt, was die Nachfrage nach gemeinschaftlich genutzten Fahrzeugen und Dienstleistungen stark anzeigt. Laut SRF gibt es aktuell rund 45.000 gemeinsam genutzte Fahrzeuge, was einem Anstieg von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das Angebot umfasst verschiedene Dienstleistungen, darunter Fahrzeugmiete, Taxi-Dienste wie Uber und das Teilen von Parkplätzen.
Mehr als 60 Unternehmen bieten mittlerweile Shared-Mobility-Dienste an, wobei das Wachstum in sämtlichen Bereichen bemerkenswert ist. Besonders dynamisch zeigt sich der Markt im Peer-to-Peer-Carsharing, wo private Autobesitzer ihre Fahrzeuge über Apps vermieten. Unter den bekannten Anbietern ist GoMore aus Dänemark, das vor drei Jahren in die Schweiz eintrat. Die Branche verzeichnet nicht nur ein Wachstum bei PKWs, sondern auch bei weniger konventionellen Fahrzeugen wie Camper- und Elektrofahrzeugen, die privat vermietet werden können.
Wachstum und Beliebtheit von Shared Mobility
Ein Aufwärtstrend ist auch in der Prognose für die Shared Mobility in der Schweiz zu erkennen, trotz der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie. Auch Statista bestätigt, dass die neue Mobilitätsanbieter zunehmend an Beliebtheit gewinnen. Steuerlich bedingte Änderungen in Verkehrskonzepten, ein steigendes Umweltbewusstsein und der Wunsch nach Flexibilität sind Faktoren, die für dieses Wachstum verantwortlich sind.
Die Flotte von Mobility, dem marktführenden Carsharing-Anbieter, umfasst 2.950 Fahrzeuge an 1.540 Standorten in der Schweiz. Der Umsatz dieses Unternehmens betrug im Jahr 2020 rund 75,61 Millionen Schweizer Franken. Mobility wurde im Jahr 2021 als bekanntester und meistgenutzter Carsharing-Anbieter gewählt, mit etwa 245.000 Kunden.
Regionale Unterschiede und Nutzungstrends
Die regionale Verteilung von geteilten Fahrzeugen ist jedoch unterschiedlich. Sursee und Aarau führen mit etwa 1,7 geteilten Autos pro 1.000 Einwohner, während Lugano nur 0,3 hat. Städte wie Thun, Winterthur und St. Gallen weisen ein unterdurchschnittliches Angebot in Bezug auf Shared Mobility auf. Im Bereich des Fahrradverleihs sind große Städte wie Bern mit 1.600 verfügbaren Fahrrädern ein positives Beispiel. Publibike, der Anbieter in Bern, trägt zur wachsenden Akzeptanz bei.
Das E-Trottinette-Sharing ist in Städten ebenfalls populär, dabei hat Zürich die meisten Angebote. Weitere Städte wie Muttenz und Kloten folgen. Bekannte Anbieter in diesem Sektor sind Lime, Bolt und Voi. E-Trottinette werden zunehmend auch für Pendler genutzt – sie bieten eine sinnvolle Ergänzung zum öffentlichen Verkehr.
Prognosen für die Zukunft
Die Prognosen zeigen, dass der Umsatz im Carsharing für 2025 auf etwa 184 Millionen Euro ansteigen wird. Zudem wird für die Nutzerzahl im Carsharing bis 2025 ein Anstieg auf rund 600.000 prognostiziert. Den E-Scooter-Sharing-Diensten wird die schnellste Wachstumsrate zugesprochen, mit einer Verdopplung der Nutzerzahl auf etwa 800.000 bis 2025.
Insgesamt zeigt sich, dass die Shared-Mobility-Branche in der Schweiz auf einem soliden Wachstumspfad ist, der von einer verstärkten Nachfrage und einem bewussteren Umgang mit Mobilität geprägt ist.