
Der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) fordert eindringlich strengere Kontrollen für den Biodiesel HVO100, der aus China importiert wird. Geschäftsführer Elmar Baumann äußerte, dass es hinter den Einfuhren möglicherweise dubiose Geschäfte geben könnte. Der Krafstoff HVO100 gilt als klimaschonend, steht jedoch zunehmend in der Kritik, insbesondere von Seiten der Deutschen Umwelthilfe und des VDB. Diese stellen den tatsächlichen Nutzen von HVO100 für Umwelt und Klima infrage und Baumann hegt Bedenken bezüglich der Herkunft der kostengünstigen Importe aus China, die eigentlich aus gebrauchten pflanzlichen Ölen und Fetten bestehen sollten.
In einem weiteren Schritt hat die Europäische Kommission vorläufige Anti-Dumping-Zölle auf Importe von fortschrittlichem Biodiesel aus China eingeführt, eine Maßnahme, die vom VDB grundsätzlich begrüßt wird. Diese Zölle, die zwischen 13 und 36 Prozent liegen, sollen gegen die unlauteren Handelspraktiken von chinesischen Produzenten vorgehen, unter denen die deutsche und europäische Industrie seit Anfang 2023 leidet. Baumann fordert jedoch, die Zölle auf eine höhere untere Grenze zu setzen, um den unlauteren Wettbewerbsvorteil auszugleichen.
Reaktionen auf die Zollmaßnahmen
Die vorläufigen Zölle werden ab dem 16. August erhoben, bis die endgültigen Maßnahmen festgelegt werden. Trotz dieser Schritte warnt Baumann, dass die EU-Kommission plant, das Hydrotreated Vegetable Oil (HVO), welches als nachhaltiger Treibstoff im Luftverkehr Verwendung findet, von den Zöllen auszunehmen. Er befürchtet, dass dieses Vorgehen ein gefährliches Schlupfloch schaffen könnte, das die Wirksamkeit der Zölle beeinträchtigen würde. Zudem fordert er, dass auch Sustainable Aviation Fuel (SAF) von den Maßnahmen erfasst wird.
Baumann hebt hervor, dass Dumping lediglich eine von vielen unfairen Handelspraktiken ist, mit denen die Branche konfrontiert wird. Deutsche Behörden haben bereits Hinweise darauf gefunden, dass Biodiesel-Lieferungen aus China fälschlicherweise als „fortschrittlich“ deklariert werden. Diese falsch zertifizierten Importe haben zu erheblichen Marktverwerfungen im deutschen und europäischen Biokraftstoffmarkt geführt und stellen in der Folge eine ernsthafte Bedrohung für Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen im Straßenverkehr dar.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass der VDB die aktuellen Entwicklungen aufmerksam verfolgt und weiterhin für strengere Regulierung und Kontrollen eintritt, um die Integrität des Marktes und die nachhaltige Ausrichtung der Biokraftstoffindustrie zu sichern. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Süddeutschen Zeitung sowie auf der Plattform des VDB.