
Am 17. Mai 2025 wurde bekannt gegeben, dass Tran Huu Linh, der Direktor der Abteilung für Binnenmarktmanagement und -entwicklung, eine Untersuchung über die TikTokerin Vo Ha Linh eingeleitet hat. Ein Verbraucher hatte sich beschwert, dass Linh während ihrer Livestream-Verkäufe hohe Rabatte gewährte und Produkte zu Preisen anbot, die unter dem Marktwert lagen. Diese Beschwerde führte dazu, dass ein Dokument an die Marktmanagementabteilung von Ho-Chi-Minh-Stadt gesendet wurde, um die Angelegenheit gründlich zu prüfen und zu klären.
Die Vietnamesische Vereinigung für Verbraucherschutz (VICOPRO) hatte bereits Ende März eine Überprüfung der Verkaufsaktivitäten von KOLs (Key Opinion Leaders) und KOCs (Key Opinion Consumers) gefordert, zu denen auch Vo Ha Linh gehört. Diese Anfrage war eine direkte Reaktion auf die immer wiederkehrenden Vorwürfe gegen die Influencerin, darunter Dumping-Praktiken, der Verkauf minderwertiger Waren und Aufrufe an ihre Follower, Produkte zu horten.
Dumping-Praktiken und Marktverzerrungen
Vo Ha Linh, die zu den prominentesten KOLs im Livestream-Verkauf in Vietnam zählt, hat durch ihre Verkaufsstrategien Besorgnis in der Verbrauchergemeinschaft ausgelöst. Ihre Produkte wurden häufig zu Preisen verkauft, die deutlich unter den Marktpreisen lagen, was den traditionellen Einzelhandel ernsthaft gefährdet. Der Verband warnte bereits, dass solch anhaltende Dumpingpreise zu einer verzerrten Marktsituation führen könnten.
Vor einer Livestream-Sitzung am 15. März rief Vo Ha Linh dazu auf, Waren zu horten, da sie befürchtete, dass die E-Commerce-Plattformen ihre Gebühren erhöhen würden. Dieses Verhalten führte zu einer weiteren Kritik an ihren Verkaufsstrategien und der Sorge um die Transparenz in ihren Geschäftspraktiken.
Stellungnahme von Vo Ha Linh
In einer Stellungnahme auf ihrer offiziellen Social-Media-Seite am 30. März versicherte Vo Ha Linh ihr Engagement für Transparenz und die Interessen der Verbraucher. Sie betonte, dass keine Anfragen von Behörden vorlägen, jedoch sei sie bereit, alle benötigten Informationen zur Verfügung zu stellen. Die TikTokerin, deren Kanal bei einer Livestream-Sitzung am 10. Oktober 2024 3,7 Millionen Aufrufe verzeichnen konnte, ist trotz der Kontroversen weiterhin eine einflussreiche Figur im Bereich des E-Commerce.
Zusätzlich wurde Vo Ha Linh bereits im April 2023 kritisiert, als sie mit einer Shampoo-Marke zusammenarbeitete, die ebenfalls Produkte zu Dumpingpreisen anbot. Diese Kampagne hatte zur Folge, dass Apotheken und andere Vertreter zum Boykott aufriefen, während die TikTokerin und die Marke angaben, es handele sich um einen „exklusiven Deal“ mit einer begrenzten Stückzahl an Produkten.
Die aktuellen Entwicklungen rund um Vo Ha Linh verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen der Livestream-Verkauf und der Onlinehandel in Vietnam stehen. Verbraucher und Regulierungsbehörden müssen gemeinsam Lösungen finden, um faire Wettbewerbsbedingungen sicherzustellen und die Interessen der Konsumenten zu schützen. Weitere Informationen über den TikTok-Shop sind auf zukunftdeseinkaufens.de verfügbar.
Für Updates zu den Entwicklungen im Fall Vo Ha Linh verweisen wir auf den Artikel von vietnam.vn.