
Richtiges Lüften ist besonders im Sommer entscheidend, um Hitze fernzuhalten und Schimmelbildung zu vermeiden. Experten empfehlen, das Lüften nur zu Zeiten vorzunehmen, wenn es draußen kühler ist als drinnen, wie am frühen Morgen oder spät am Abend. Lüften sollte nicht durch das über Stunden gekippte Fenster erfolgen, da dies kaum für einen effektiven Luftaustausch sorgt. Stattdessen ist es ratsam, Fenster und Türen für etwa 15 bis 20 Minuten vollständig zu öffnen, um einen Durchzug zu erzeugen. Auch Innentüren sollten geöffnet werden, um die Luftzirkulation zu verbessern und die Gefahr von Kondensfeuchte zu minimieren, die Schimmel begünstigen kann.
Tagsüber ist es wichtig, Fenster und Türen geschlossen zu halten, um das Eindringen warmer Luft zu verhindern. Eine effektive Möglichkeit, die Wohnung tagsüber kühl zu halten, ist das Verdunkeln der Fenster mit Rollläden, Vorhängen oder Jalousien. Zudem sollte die Luftfeuchtigkeit genau beobachtet werden; eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 55 und 60 Prozent gilt als optimal, um Schimmelbildung zu vermeiden. Hierbei kann ein digitales Hygrometer helfen, die Feuchtigkeit im Raum zu überwachen, betont Focus.
Tipps für effektives Lüften
Besonders in der Küche und im Bad entsteht schnell viel Feuchtigkeit. Diese Räume sollten nach jeder Nutzung – etwa beim Kochen oder Duschen – intensiv gelüftet werden. Auch hier empfiehlt es sich, die Fenster vollständig zu öffnen. In Badezimmern ohne Fenster sollte zudem die Tür nach dem Duschen offen gelassen werden, um die feuchte Luft entweichen zu lassen. Eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit in diesen Bereichen sollte 70 Prozent nicht überschreiten, um Schimmelrisiken zu vermindern. Diese Ratschläge erhält man auch beim Umweltbundesamt.
Für Schlafräume gilt, dass diese vor dem Schlafengehen und morgens intensiv durch weit geöffnete Fenster gelüftet werden sollten. Während des Lüftens sollten die Türen zu kühleren Schlafzimmern geschlossen bleiben, um Kondensfeuchte und ein erhöhtes Schimmelrisiko zu vermeiden. In Wohnräumen mit zahlreichen Pflanzen oder Feuchtequellen ist regelmäßiges Lüften unerlässlich, um eine angenehme und gesunde Raumluft zu gewährleisten.
Besonderheiten bei Keller und Neubauten
In Kellerräumen kann sich bei warmer Luft an kalten Wänden Feuchtigkeit niederschlagen, was ebenfalls zur Schimmelbildung führen kann. Daher sollten Kellerräume idealerweise nachts oder in den kühlen Morgenstunden gelüftet werden, besonders im Sommer. In vielen älteren Gebäuden fehlt oft die richtige Abdichtung der Kellerwände, was das Problem verstärkt. Bei Neubauten ist verstärktes Lüften notwendig, um Baufeuchte zu entfernen, während nach energetischen Sanierungen das Lüftungsverhalten angepasst werden muss.
Die richtige Lüftungstechnik spielt eine wichtige Rolle, um Schimmelprobleme zu vermeiden. Ständig gekippte Fenster sollten vermieden werden, da sie nicht nur den Energieverbrauch erhöhen, sondern auch das Risiko für Kondenswasser und Schimmelbildung steigern. Eine angemessene Luftfeuchtigkeit sowie gelegentliche Stöße von frischer Luft sind Schlüssel zu einem gesunden Wohnklima.