
Auf dem „Mondgipfel“ in Oberpfaffenhofen hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder heute bekannt gegeben, dass die finanziellen Mittel für das zukünftige europäische Mondkontrollzentrum verdoppelt werden. Die Entscheidung beinhaltet eine zusätzliche Investition von 30 Millionen Euro, womit die Gesamtsumme auf 63 Millionen Euro steigt, die für den Ausbau des Kontrollzentrums eingeplant sind. Dies könnte eine bedeutende Entwicklung für die astronautischen Mondmissionen darstellen, die für die nächsten Jahre geplant sind.
Das Mondkontrollzentrum, offiziell bekannt als Human Exploration Control Center (HECC), wird in Oberpfaffenhofen entstehen, wo bereits ein Kontrollzentrum für die internationale Raumstation ISS ansässig ist. Söder kündigte zudem an, den Bund zur Aufstockung der finanziellen Mittel bewegen zu wollen, um die bestehenden Pläne weiter voranzutreiben.
Zusammenarbeit im Artemis-Programm
Im Rahmen des Artemis-Programms, das durch die US-Raumfahrtbehörde NASA vorangetrieben wird, wird ein bedeutender Fokus auf die Rückkehr von Menschen zum Mond gelegt. Söder betonte die Notwendigkeit einer dauerhaften menschlichen Präsenz am Mond, die in internationaler Zusammenarbeit erreicht werden soll. Josef Aschbacher, Generaldirektor der europäischen Raumfahrtagentur ESA, stellte heraus, dass Europa eine zentrale Rolle in diesem Programm spielen wird. Er fordert mehr Unabhängigkeit für Europa in der Raumfahrt und hebt die Bedeutung hervor, das eigene Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
Unterstützt wird die Initiative auch von deutschen Astronauten wie Alexander Gerst und Matthias Maurer. Gerst betonte die Bedeutung der Erforschung von Mondkratern und der systematischen Erkundung des Mondes für zukünftige Missionen. Das geplante Mondkontrollzentrum wird evolutionär aus dem bestehenden Columbus-Kontrollzentrum entwickelt, das seit Jahrzehnten in der astronautischen Raumfahrt tätig ist.
Detaillierte Planungen und Kooperationen
Die Unterzeichnung einer Absichtserklärung, die unter anderem von Dr. Josef Aschbacher, Dr. Markus Söder und Dr. Anke Pagels-Kerp unterzeichnet wurde, markiert einen weiteren Schritt in der Zusammenarbeit zwischen DLR, ESA und dem Freistaat Bayern. Die Vereinbarung zielt darauf ab, astronautische Missionen zum Mond und den Betrieb der Mondorbitalstation Lunar Gateway zu unterstützen. Geplant ist auch der Bau eines neuen Gebäudes für das Mondkontrollzentrum, das die Infrastruktur und operationellen Konzepte für die Mondmissionen weiterentwickeln soll.
Zusammengefasst zeigt die Initiative von Bayern und den europäischen Raumfahrtpartnern eine klare Richtung für die kommenden Jahre auf, in der Europa eine bedeutende Rolle in der internationalen Raumfahrt einnehmen möchte. Die Verdopplung der Investitionen ist dabei ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung.
Für weitere Informationen zu den geplanten Investitionen und Entwicklungen im Mondraumfahrtprogramm, siehe die Berichterstattung von T-Online und das DLR-Update zur Planung des europäischen Mondkontrollzentrums hier.