Investitionen

Solarthermie: Der Schlüssel zu günstigeren Prozesswärmekosten in der Industrie!

Das Interesse an erneuerbaren Energien in der Industrie steigt, wie eine aktuelle Studie zeigt. Gründe dafür sind die Preisschwankungen bei fossilen Energieträgern, die steigenden CO₂-Kosten sowie die Versorgungssicherheitsrisiken aufgrund geopolitischer Spannungen. Der Bundesverband Solarwirtschaft äußert sich optimistisch über die Marktentwicklung der Solarthermie und verdeutlicht, dass Investitionen in Solarwärme-Systeme wirtschaftlicher sind als der Bezug fossiler Brennstoffe zur Erzeugung von Prozesswärme.

Eine im Auftrag des BSW-Solar durchgeführte Studie vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE untersucht die Erträge und die Wirtschaftlichkeit von solarer Prozesswärme in der Industrie. In diesem Kontext wird deutlich, dass Solarthermie insbesondere für Niedertemperatur- und mittlere Temperatur-Anwendungen in der Industrie wirtschaftlich sinnvoll ist. Bei einem Solaranteil von bis zu 50 Prozent sind Investitionen in Solarthermie sogar günstiger als der fossile Bezug.

Wirtschaftlichkeit der Solarthermie

Die Amortisationszeiten der Solarthermieanlagen liegen zwischen drei und acht Jahren, abhängig von Szenario, Standort und Temperaturbereich. Ein Beispiel einer 34-Megawatt-Parabolrinnen-Anlage in Würzburg zeigt: Die Anlage amortisiert sich nach 5,5 Jahren und spart über 20 Jahre hinweg über 40 Millionen Euro ein. Bei Berücksichtigung des heutigen Wertes ergeben sich Einsparungen von rund 25 Millionen Euro mit einer Investition von 12,6 Millionen Euro. Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar, betont die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit von Solarthermie.

Industrielle Prozesswärme stellt einen relevanten Teil des Energiebedarfs in Deutschland dar, der derzeit überwiegend durch fossile Brennstoffe gedeckt wird. Solarthermie kann Temperaturen von bis zu 400 °C bereitstellen und bietet somit eine CO2-freie Lösung für die Industrie. Die Studie beruht auf dynamischen Systemsimulationen und bezieht Werte zur Sonneneinstrahlung, Kollektortechnologien, Temperaturbereiche sowie Wärmespeicher in über 6.000 Systemkonfigurationen mit ein. Auch reale und prognostizierte Erdgaspreise, CO₂-Abgaben sowie Förderinstrumente wurden berücksichtigt.

Aussichten in der Metropolregion Rhein-Neckar

Parallel zeigt eine Studie, die für die Industrie- und Handelskammer der Metropolregion Rhein-Neckar durchgeführt wurde, dass diese Region zu den stromintensivsten in Deutschland zählt. Der zukünftige Strombedarf wird von derzeit 17 Terawattstunden pro Jahr bis 2045 voraussichtlich auf 32 bis 38 Terawattstunden ansteigen. Haupttreiber dieses Anstiegs ist die Dekarbonisierung und Elektrifizierung der Industrie.

In der Region wird das Potenzial für erneuerbare Energien auf 16,2 Gigawatt geschätzt, obwohl die derzeit installierte Leistung nur etwa ein Zehntel davon beträgt. Besonders großes Potenzial besteht in Photovoltaikanlagen, mit einer potenziellen Leistung von 14,4 GW, und maximal 1,8 GW Windkraft. Selbst bei vollständiger Ausschöpfung des Potenzials wird die Region jedoch weiterhin auf Stromimporte zwischen 10 und 17 Terawattstunden pro Jahr angewiesen sein. Diese Ergebnisse werden unter Verwendung des Energiesystemmodells REMod zur Berechnung der Transformationspfade des deutschen Energiesystems bis 2045 erhoben.

Die Zahlen verdeutlichen, dass die Energiewende in Deutschland, besonders in industriellen Bereichen, fortschreiten muss, um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden. Ein starker Ausbau der erneuerbaren Energien ist unerlässlich, um landesweite Ziele zur Reduktion von CO₂-Emissionen zu erreichen und den steigenden Energiebedarf zu decken.

Für weitere Informationen zu den Themen erneuerbare Energien in der Industrie und den Strombedarf in der Metropolregion Rhein-Neckar, siehe die Beiträge von ÖKONEWS und Fraunhofer ISE.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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