
Die Sparkassen in Deutschland gehen einen neuen Weg und ermöglichen künftig den Handel mit Kryptowährungen. Dieses Angebot wird künftig in der Sparkassen-App zur Verfügung stehen, nachdem die Banken zuvor entschieden hatten, Kunden vor den volatilen Märkten der digitalen Währungen zu warnen. Laut Ruhr24 ist der Hauptgrund für diese Änderung die gestiegene Nachfrage von Kunden, die zunehmend Interesse an digitalen Vermögenswerten zeigen.
Die Dekabank, die den Sparkassen zu 100 Prozent gehört, wird für die Entwicklung des neuen Krypto-Angebots verantwortlich sein. Interessanterweise haben die Sparkassen im Jahr 2022 noch bewusst entschieden, dass sie sich vom Krypto-Handel fernhalten, um ihre Kunden vor den Risiken zu schützen. Nun, angesichts des Anstiegs des Bitcoin-Kurses um 77 Prozent in den letzten zwölf Monaten, haben sie ihre Meinung geändert.
Der neue Service und seine Bedingungen
Der geplante Zugang zu Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether wird binnen eines Jahres umgesetzt. Dabei hat jede Sparkasse die Freiheit zu entscheiden, ob sie am Krypto-Handel teilnehmen möchte. Öffentlich-rechtliche Institute, zu denen die Sparkassen gehören, betonen jedoch, dass sie keine aktive Werbung für Krypto-Assets machen und Kunden klar über die Risiken informiert werden, darunter die Möglichkeit eines Totalverlusts. Ein Sprecher des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) erklärte, dass ein verlässlicher Zugang zu einem regulierten Kryptoangebot geschaffen werden solle, wobei die Anonymität der Anleger gewahrt bleibt. Dennoch sind die Transaktionen auf der Blockchain für alle einsehbar.
Trotz des neuen Angebots ist Vorsicht geboten, denn Bitcoin und andere Kryptowährungen gelten nach wie vor als hochspekulative Anlagen. Notenbanker warnen vor der Gefahr von Spekulationsblasen, während Kritiker zudem auf den hohen Energieverbrauch der Währungen hinweisen. Auch scheint die Volatilität der Kurse ein wesentliches Risiko darzustellen, was potenzielle Anleger im Hinterkopf behalten sollten.
Der Wettbewerb im Krypto-Handel
Im Vergleich zu den Sparkassen bieten Neobanken wie Trade Republic, Revolut und N26 bereits seit Jahren den Handel mit Krypto-Währungen an. Zudem haben mehrere Volksbanken seit Ende 2024 erste Testläufe mit Krypto-Angeboten für Privatkunden in verschiedenen Städten gestartet. Ab Sommer 2025 sollen dann alle 670 Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland ebenfalls in den Krypto-Handel einsteigen, gefördert durch die technische Plattform der DZ Bank, die für einen breiten Handel sorgen soll.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Sparkassen mit dieser Entscheidung, den Krypto-Handel zu ermöglichen, auf die wachsende Nachfrage ihrer Kunden reagieren. Dennoch bleibt die Skepsis gegenüber den Risiken und der Natur der Kryptowährungen bestehen, während andere Banken bereits Marktanteile in diesem aufstrebenden Bereich gewinnen konnten. Die Sparkassen setzen darum auf eine informierte und vorsichtige Herangehensweise, um sowohl den Bedürfnissen ihrer Kunden gerecht zu werden als auch deren Sicherheit zu gewährleisten.