Investitionen

Speicher-Revolution: Österreichs PV-Branche erwartet massiven Investitionsboom!

Der Bedarf an Batteriespeichern in Österreich nimmt stetig zu, und die Photovoltaik-Branche erwartet durch das neue Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG) signifikante Investitionen in die entsprechenden Technologien. Laut PV Austria, dem Interessensverband der Photovoltaik-Branche, könnten Investitionen in Batteriespeicher die Kosten für den Stromnetzausbau erheblich senken. Herbert Paierl, der Chef von PV Austria, erläutert, dass die Speicherung von Strom die Ausgaben für den Netzausbau um bis zu eine Milliarde Euro pro Jahr reduzieren könnte. Aktuell sind rund 1 Gigawatt (GW) an Batteriespeichern in Betrieb, bis 2030 soll die Kapazität auf 5 GW ansteigen, so die Prognosen aus einer unterstützenden Studie.

Der zukünftige Bedarf an Batteriespeichern wird maßgeblich von der Verlagerung des Stromverbrauchs beeinflusst. Beispielsweise könnte das Laden von Elektroautos während Zeiten mit überschüssiger Energie eine wichtige Rolle spielen. Eine Studie, die von PV Austria in Auftrag gegeben wurde, prognostiziert bis 2040 eine Verachtfachung des Bedarfs an Batteriespeichern und eine Verdopplung des Stromkonsums.

Herausforderungen und Forderungen für den Ausbau

Alfred Weinberger, der Geschäftsführer der Amarenco Group Solar Austria, kritisiert unterdessen die bestehenden Rahmenbedingungen: In Österreich müssen Batteriespeicher sowohl beim Be- als auch beim Entladen Netzgebühren zahlen. In Deutschland sind die Bedingungen für Großspeicher weitaus günstiger, was zu entsprechenden Investitionen führt. Das ElWG hingegen sieht vor, dass keine Netzkosten anfallen, wenn Speicher das Stromnetz entlasten.

Weinberger äußert die Hoffnung, dass das neue Gesetz den Ausbau von Großspeichern attraktiver macht. Dafür benötigt er jedoch Unterstützung von politischen Parteien wie der FPÖ oder den Grünen für eine umfassende Reform des Strommarktes. Paierl betont zudem, dass bei netzdienlicher Einspeisung keine Netzgebühren anfallen sollten und empfiehlt, Strom dann einzuspeisen, wenn der Markt Bedarf hat.

Regionale Bedarfsprognosen

In Bezug auf die Geografie wurden die höchsten Bedarfe an Batteriespeichern in den Bundesländern Oberösterreich, Niederösterreich und Steiermark festgestellt. Eine detaillierte Analyse zeigt, dass der Bedarf in diesen Regionen bis 2040 signifikant ansteigen wird. Niederösterreich könnte bald 28 % des gesamten Batteriespeicherbedarfs decken, gefolgt von Oberösterreich mit 19 % und Steiermark mit 17 %.

Die Prognosen beschreiben auch, dass bis 2040 die Batteriespeicher eine ähnliche Bedeutung erlangen könnten wie die heutigen Pump- und Reservoir-Speicherkraftwerke in den Alpen. Die Notwendigkeit des Ausbaus von Batteriespeichern ist nicht nur für die Energiewende in Österreich entscheidend, sondern auch für die künftige Energiewirtschaft insgesamt.

Politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen

PV Austria hat klare Forderungen an die Politik formuliert, um den Ausbau der Erneuerbaren Energien und die damit verbundenen Speicherlösungen zu unterstützen. Dazu gehören unter anderem:

  • Flexible Netztarife und die Beseitigung der Doppelbelastung von Stromspeichern.
  • Förderung von Markt- und Netzdienlichkeit durch gezielte Förderprogramme.
  • Verfahrensbeschleunigung und vereinfachte Genehmigungsverfahren für Batteriespeicherprojekte.

Darüber hinaus betont Gerhard Christiner von der Austrian Power Grid AG die Notwendigkeit, kapazitätsstarke Stromnetze und digitalisierte Energiesysteme zu entwickeln. Sonja Wogrin von der TU Graz zeigt auf, dass die Studie einen klaren Fahrplan für den Speicherbedarf in jedem Bundesland liefert.

Die Herausforderungen sind somit groß, doch mit gezieltem Handeln und den richtigen politischen Entscheidungen könnten die Voraussetzungen für den Ausbau der Batteriespeicher optimal gestaltet werden. Das Potenzial ist vorhanden, doch es bedarf einer gemeinsamen Anstrengung von Politik, Wirtschaft und Forschung, um die Energiewende in Österreich voranzutreiben. Weitere Informationen zu diesen Themen finden Sie auf den Seiten von Energy News Magazine und PV Austria.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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