
Die Preise für Benzin und Diesel in Deutschland sinken seit einigen Wochen kontinuierlich, auch in der Zeit vor den Feiertagen. Aktuell liegt der durchschnittliche Preis für Super E10 bei 1,67 Euro pro Liter, was gut einen Cent weniger ist als in der Vorwoche. Diesel kostet zurzeit 1,55 Euro pro Liter, was fast zwei Cent weniger als zuvor bedeutet. Diese Entwicklung stellt den dritten Monat in Folge mit niedrigeren Kraftstoffpreisen dar, wie die Welt berichtet. Die Preise für Superbenzin waren zuletzt im Dezember 2024 niedriger, während Diesel zuletzt im September 2022 günstiger war.
Die sinkenden Preise sind teilweise auf die Entscheidungen der OPEC zurückzuführen, die neue Ölfördermengen festgelegt hat. Ab Juli 2025 sollen zusätzlich 411.000 Barrel täglich gefördert werden. Aktuell liegt der Preis für ein Barrel Rohöl der Sorte Brent bei 64 Dollar, was um einen Dollar gesunken ist. Diese Erhöhung der Ölfördermenge führt zu einem größeren Angebot, während die Nachfrage in vielen Industrieländern stagnieren könnte. Zudem hat der Euro gegenüber dem Dollar an Wert zugelegt, was ebenfalls zur Stabilisierung und Senkung der Spritpreise beiträgt.
Marktsituation und Anforderungen der Verbraucher
Trotz der positiven Preisentwicklung für Verbraucher kritisiert der ADAC, dass die Preissenkungen nicht ausreichend sind, insbesondere im Vergleich zu stabilen Ölpreisen und dem gestiegenen Wert des Euros. Das Bundeskartellamt sieht hingegen keinen Grund für ein Eingreifen. Die Schwankungen der Rohölpreise stehen in engem Zusammenhang mit politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen, wie den US-Zöllen, dem Iran-Konflikt, dem Israel-Hamas-Konflikt sowie dem Ukraine-Krieg.
Aktuell liegt der Preisabstand zwischen Diesel und Superbenzin bei rund 12 Cent zugunsten von Diesel. Dieser Unterschied wird durch die deutlich niedrigere Dieselsteuer im Vergleich zur Benzinsteuer verursacht, mit einem Abstand von rund 18 Cent.
Preise vergleichen: Ein Blick auf die Nachbarländer
Die Verbrauchern haben ebenfalls Grund zur Freude, wenn sie die Preise an unterschiedlichen Tankstellen vergleichen. Besonders günstig sind die Tankzeiten zwischen 18 und 20 Uhr, während die höchsten Preise zu den frühen Morgenstunden zu finden sind. An Autobahntankstellen müssen Autofahrer bis zu 40 Cent mehr zahlen als an umliegenden Stationen. Ein Blick über die Grenzen zeigt, dass der Sprit in nahegelegenen Ländern ebenfalls günstiger ist: In Luxemburg etwa kostet Superbenzin circa 18 Cent weniger als in Deutschland, während Diesel 15 Cent günstiger ist. Auch in Österreich ist der Preis für Superbenzin um 22 Cent und für Diesel um 6 Cent niedriger als in Deutschland. In Polen beträgt der Preisunterschied sogar 35 Cent für Superbenzin und 18 Cent für Diesel.
Von den Entwicklungen auf dem globalen Ölmarkt geht eine gewisse Unsicherheit aus. Die OPEC+ hat ab dem 1. April 2025 eine Erhöhung der Ölproduktion vereinbart, um den globalen Bedarf zu decken. Es wird erwartet, dass der Brent-Ölpreis aufgrund der Erhöhung des Angebots weiter unter Druck geraten könnte. In der traditionell positiven „Driving Season“ im Frühjahr könnte jedoch auch eine Erhöhung der Preise an den Tankstellen in den kommenden Monaten die Folge sein, während Experten insgesamt für 2025 einen stabilen Ölpreis prognostizieren.
Zusammengefasst zeigen die neuen Preistrends an den Tankstellen, dass der Kraftstoffmarkt von vielen Faktoren beeinflusst wird, von geopolitischen Entwicklungen bis hin zu Verbraucherverhalten. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die aktuelle Preissituation stabil bleibt oder sich verändert.