
In einer aktuellen Stellungnahme unterstreicht Finanzminister Professor Dr. R. Alexander Lorz die entscheidende Rolle regionaler Banken für die wirtschaftliche Dynamik in Deutschland. Diese Banken bieten nicht nur finanzielle Stabilität, sondern auch eine enge Verbindung zu den Menschen und Unternehmen vor Ort. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen profitieren von individueller finanzieller Begleitung, die wesentlich für ihr Wachstum und ihre Innovationen ist. Lorz hebt hervor, dass eine Balance zwischen den regulatorischen Anforderungen und der Handlungsfähigkeit dieser Banken notwendig ist, um ihrer wichtigen Funktion gerecht zu werden.
Des Weiteren sieht er die Dringlichkeit einer modernen Bankenregulierung, die die aktuellen Bedürfnisse berücksichtigt. Dies ist besonders relevant angesichts der Herausforderungen, die die Regionalbanken im Zuge von wirtschaftlichen Veränderungen bewältigen müssen. Die Volksbank Mittelhessen, vertreten durch ihren Vorstandssprecher Dr. Lars Witteck, dankt der Landesregierung für deren Engagement und betont die Verantwortung dieser Banken für die regionale Entwicklung.
Bedeutung für die mittelständische Wirtschaft
Regionalbanken spielen eine wesentliche Rolle als erste Ansprechpartner für die mittelständische Wirtschaft. Sie bieten maßgeschneiderte Finanzierungslösungen, die auf die Bedürfnisse der Unternehmen vor Ort abgestimmt sind. Zudem setzen Volks- und Raiffeisenbanken auf eine flächendeckende Präsenz, anstatt ihre Angebote ausschließlich online bereitzustellen. Diese Banken verstehen sich als Lebensbegleiter ihrer Kunden und passen ihre Dienstleistungen fortlaufend an die jeweiligen Anforderungen an.
Ein weiterer Bereich, in dem regionale Banken aktiv sind, ist die Unterstützung gemeinnütziger Institutionen und des Ehrenamts. Mit Förderwettbewerben investieren sie jährlich 1,3 Millionen Euro, um lokale Projekte zu unterstützen. Hessen verfolgt dabei das Ziel einer effizienten und praxisnahen Bankenregulierung auf nationaler und europäischer Ebene. Ein Verzicht auf sogenanntes Gold-Plating soll den Bürokratieabbau für Regionalbanken fördern und deren Wettbewerbsfähigkeit stärken.
Aktuelle Herausforderungen und Ausblick
Im Jahr 2023 konnten die Regionalbanken Rekordgewinne erzielen, was maßgeblich auf die Zinswende zurückzuführen ist, die den Konditionsbeitrag Passiv begünstigte. Die positiven Geschäftsergebnisse werden voraussichtlich auch im Jahr 2024 anhalten, trotz der gegenwärtigen Rezession und der steigenden Unternehmensinsolvenzen, die zu erhöhten Kreditausfällen führen. Die Bundesbank berichtet von einem gestiegenen Wertberichtigungsbedarf im Kreditgeschäft, was zusätzliche Herausforderungen für die Regionalbanken mit sich bringt.
Es ist entscheidend, dass die Banken ihre Strategien kritisch hinterfragen, um sich an die erneute Zinswende der Europäischen Zentralbank anzupassen und langfristigen Erfolg zu sichern. Die Geschäftsmodellanalyse, die im Rahmen der neuen regulatorischen Anforderungen implementiert wurde, zwingt die Banken dazu, ihre Geschäftsmodelle systematisch zu prüfen. Diese beinhaltet die Identifikation von Schwachstellen und Anfälligkeiten innerhalb ihrer Geschäftsstrategien.
Ein zukunftsorientierter Ansatz ist besonders wichtig, da die BaFin und die Bundesbank auch in den kommenden Jahren den Fokus auf Governance und Geschäftsmodelle legen werden. Die Geschäftsmodellanalyse wird in drei Phasen durchgeführt: Zunächst wird ein Überblick über das Institut geschaffen, gefolgt von der Identifikation wesentlicher Schwerpunktbereiche und der Bewertung des Geschäftsumfelds. Diese Analyse beinhaltet sowohl quantitative als auch qualitative Aspekte und trägt entscheidend zur Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Banken bei.
Die nächste Regionalbankenkonferenz wird voraussichtlich 2026 in der Hessischen Landesvertretung in Brüssel stattfinden, wo die Interessen der Regionalbanken weiter vertreten werden. Die aktuellen Entwicklungen zeigen einmal mehr, wie unverzichtbar regionale Banken für die wirtschaftliche Stabilität und Entwicklung ihrer Regionen sind.
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