
Eine aktuelle Umfrage zeigt alarmierende Erkenntnisse zur Wahrnehmung und Vorbereitung auf Naturgefahren in Deutschland. Laut den Ergebnissen, die von Cash-Online veröffentlicht wurden, schätzen 85 Prozent der Befragten das Risiko durch Starkregen als hoch oder sehr hoch ein. Trotz dieser besorgniserregenden Einschätzung verfügen jedoch nur knapp 62 Prozent der Befragten über eine angemessene Absicherung gegen Starkregenschäden.
Die Daten zeigen zudem eine signifikante Diskrepanz zwischen der Risikowahrnehmung und dem tatsächlichen Versicherungsschutz. Im Bundesdurchschnitt hat lediglich jeder zweite Gebäudeeigentümer eine vollwertige Elementarschadenversicherung. Wo immerhin 57 Prozent der Hausbesitzer angeben, sich gut bis sehr gut auf Naturgefahren vorbereitet zu fühlen, erkennen fast 40 Prozent, dass ihre Vorbereitung unzureichend ist.
Schutzmaßnahmen und Informationsquellen
Insbesondere der Schutz des Daches wird als wichtigste Maßnahme genannt, während Wasserschutzsysteme als entscheidend für den Schutz gegen Starkregen gelten. Der Verband öffentlicher Versicherer hat sich daher zum Ziel gesetzt, Immobilienbesitzer frühzeitig auf die Risiken von Naturgefahren hinzuweisen und bei der Umsetzung geeigneter Schutzmaßnahmen zu unterstützen.
Interessanterweise würden 51 Prozent der Hausbesitzer bei Fragen zu Naturgefahren zuerst ihre Versicherung konsultieren. Befragungen zeigen, dass auch Handwerker (41 Prozent), Freunde (26 Prozent) und Verbraucherzentralen (24 Prozent) wichtige Informationsquellen sind.
Klimawandel und Naturgefahren
Der Klimawandel wird als entscheidender Faktor genannt, der die Intensität von Naturgefahren erhöht. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) weist darauf hin, dass Studien des Deutschen Wetterdienstes zeigen, dass die Zahl extremer Regenereignisse in Deutschland steigt. Diese Veränderungen sind nicht nur auf Starkregen, sondern auch auf die häufigeren Hitzetage zurückzuführen, die in den letzten Jahrzehnten dreimal so häufig aufgetreten sind.
Die Erhöhung der Dürreperioden hat nicht nur die Anbaubedingungen in der Landwirtschaft verschlechtert, sondern auch die Weichen für intensivere Starkregen und Hochwasserereignisse gestellt. Zudem haben Studien des GDV ergeben, dass die zunehmende Bebauungsdichte die Versickerungsfähigkeit von Wasser reduziert, was in städtischen Gebieten zu Überflutungen führt.
Um den Herausforderungen zu begegnen, entwickelt der GDV verschiedene Starkregengefährdungsklassen und integriert diese in ein Geoinformationssystem. Konzeptuelle Ansätze wie die Schwammstadt, die Elemente wie begrünte Dächer und Rückhaltebecken vorsieht, werden ebenso erprobt, um den Starkregenschutz im Städtebau zu fördern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass trotz der hohen Risikowahrnehmung viele Immobilienbesitzer in Deutschland unzureichend gegen Naturgefahren versichert sind. Die erforderlichen Maßnahmen zur Prävention und Aufklärung sind dringlicher denn je, um sowohl die Wohnsicherheit zu erhöhen als auch die Auswirkungen des Klimawandels zu minimieren.