
Die steirische SPÖ hat am Mittwoch in Graz ihre Pläne für das zweite Halbjahr vorgestellt. Im Mittelpunkt steht ein klarer Fokus auf öffentliche Investitionen zur Bewältigung der aktuellen Krise. Der Slogan der kampagne lautet: „Leistung, Wohlstand, Sicherheit“. SPÖ-Chef Max Lercher wies auf die dringende Notwendigkeit hin, sich aus der Krise herauszuinvestieren und als eine zentrale Maßnahme eine Bewerbung für den Eurovision Song Contest (ESC) 2026 in Graz zu unterstützen.
Doris Kampus, die Vorsitzende der SPÖ Graz, sieht im ESC eine einmalige Gelegenheit, um Prestige und Aufmerksamkeit für die Stadt zu gewinnen. Im Rahmen dieses Vorhabens wird in der nächsten Sitzung des Landtags ein Antrag zur Reservierung von Budgetmitteln für den Ausbau des Liebenauer Stadions eingebracht. Das Ziel ist, ein eigenständiger Betrieb dieses Stadions durch die Grazer Bundesligavereine zu gewährleisten.
Investitionen und Infrastruktur
Ein zentraler Punkt der SPÖ-Agenda ist die Forderung nach einer Neuordnung der europäischen Finanzregeln. Diese sollen Investitionen in die Infrastruktur erleichtern und mögliche Einsparungen im Budget 2026 kritisch hinterfragen. Darüber hinaus liegt ein weiterer Schwerpunkt auf sicherheitspolitischen Themen, insbesondere der Online-Radikalisierung und Wirtschaftsspionage. Jörg Leichtfried, Staatssekretär der SPÖ, rückt als zuständige Person für Staatsschutz und Nachrichtendienst im Innenministerium in den Fokus.
Die Bewerbung um den ESC bringt nicht nur enormes Prestige mit sich, sondern eröffnet auch wirtschaftliche Perspektiven. Die Regeln des Eurovision Song Contest, die von der European Broadcasting Union festgelegt werden, verankern strikte Richtlinien, die für alle teilnehmenden Länder gelten. Insbesondere garantierte Startplätze haben die größten EBU-Geldgeber, zu denen Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien zählen. Diese sogenannten „Big Five“ sind grundsätzlich im Finale vertreten, ebenso wie der Titelverteidiger.
Regeln und Abstimmungsverfahren
Die Regeln besagen, dass bei Verstößen gegen diese auf die Disqualifikation des Künstlers folgen kann. In den Halbfinalen haben die antretenden Länder stimmberechtigt, während im Finale jede teilnehmende Nation abstimmen darf, auch wenn deren Künstler früher ausschieden. Fans aus Nicht-ESC-Ländern können kostenpflichtig online an der Abstimmung teilnehmen, wobei die Ergebnisse als „Rest of the World“ gewertet werden. Ab 2024 beginnt das Voting für das Rest of the World einen Tag vor dem Finale.
Die Abstimmungsverfahren auch im Finale sind detailreich: Jedes Land kann einem Künstler bis zu 24 Punkte verleihen, wobei 12 Punkte durch die Jury und 12 durch das Publikum vergeben werden. Politische Botschaften sind bei der Veranstaltung untersagt, da der ESC als unpolitisch gilt. Die Länge der musikalischen Beiträge ist auf drei Minuten begrenzt, und die Auftritte dürfen maximal aus sechs Personen bestehen. Der ESC, der nicht nur ein musikalisches Spektakel ist, sondern auch zur Förderung der Zusammenarbeit in Europa dient, bietet viel Raum für kreative Entfaltung.