
In einem sich rasant verändernden wirtschaftlichen Klima sind sowohl in Vietnam als auch in Deutschland neue Maßnahmen zur Förderung von Start-ups und innovativen Unternehmen angekündigt worden. Diese Initiativen zielen darauf ab, finanzielle Belastungen zu reduzieren und den Zugang zu Kapital für kreative Unternehmen zu verbessern.
In Vietnam sind Körperschaftsteuererleichterungen eingeführt worden, um kreative Start-up-Unternehmen zu unterstützen. Hoang Van Nam, Direktor von GLOBALCOM Logistics, weist darauf hin, dass diese Steuererleichterungen den finanziellen Druck verringern. Neben der Körperschaftsteuer werden auch Vergünstigungen bei Pachtzinsen für Unternehmen angeboten, die in Hochtechnologie investieren, mit Laufzeiten von fünf bis zehn Jahren. Essenziell für die Umsetzung dieser politischen Unterstützung ist die finanzielle und kreditpolitische Förderung, die durch Zinsermäßigungen von 1 bis 2 % für Kredite in grüne Technologien ergänzt wird.
Herausforderungen und Chancen für Start-ups in Vietnam
Immer wieder wird betont, dass kleine und mittlere Unternehmen in Vietnam oft Schwierigkeiten haben, Zugang zu Kapitalquellen zu erlangen. Bisher erreichen die Unterstützungspakete der Regierung oftmals nur große Unternehmen. Zudem stehen viele Start-ups vor hohen Pachtgebühren und Schwierigkeiten beim Zugang zu Grundstücken. Diese Herausforderungen machen es notwendig, dass die Projekte der Regierung konkreter auf die Bedürfnisse dieser Unternehmen zugeschnitten werden.
Der Rechtsanwalt Ha Dang Luyen bestätigt die finanziellen Schwierigkeiten, mit denen Start-ups konfrontiert sind. Insbesondere in den Bereichen Technologie und Innovation sind die Kapitalrückgewinnungszeiten lang und die Risiken hoch. Die neue politische Ausrichtung soll es Unternehmen ermöglichen, ihre finanziellen Belastungen zu reduzieren und Ressourcen für Investitionen bereitzustellen. Zudem wird eine Änderung der Unternehmenshaltung gefordert, um staatliche Unterstützung besser nutzen zu können.
Cao Thi Van Diem, Vizepräsidentin der Vietnam Medical Equipment Association, äußert, dass zwar eine fünfjährige Steuerbefreiung für Unternehmen besteht, jedoch die unklaren Fristen für die Umsetzung problematisch sind. Auch hier führt die Einfuhrsteuer auf medizinische Geräte und Rohstoffe zu finanziellen Belastungen.
Unterstützung für Start-ups in Deutschland
In Deutschland strebt die Bundesregierung an, den Kapitalzugang für junge, innovative Technologie-Start-ups zu erweitern. Ziel ist die Förderung von Unternehmen in zukunftsträchtigen Bereichen wie Künstlicher Intelligenz, Klima-, Quanten- und Biotechnologie. Dr. Florian Toncar, parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium der Finanzen, hebt hervor, wie wichtig privates Kapital für den Standort Deutschland ist und betont, dass mindestens 3,5 Milliarden Euro mobilisiert werden sollen, um den Wagniskapitalmarkt für technologieorientierte Start-ups zu unterstützen.
Für die Umsetzung dieser Maßnahmen sind 1,6 Milliarden Euro aus dem Zukunftsfonds vorgesehen, ebenso 150 Millionen Euro aus dem ERP-Sondervermögen. Die geplante Mittelverwendung umfasst unter anderem 850 Millionen Euro für Direktinvestitionen in junge Start-ups durch KfW Capital und private Venture Capital-Fonds.
Mit den neuen Initiativen in Vietnam und Deutschland zeigen beide Länder ein starkes Engagement zur Stärkung von Start-ups und innovativen Unternehmen. Während die Unterstützung in Vietnam Schulden und Pachten anspricht, zielt Deutschland darauf ab, gezielte Investitionen zu ermöglichen und die Exitmöglichkeiten für Start-ups zu verbessern. Diese Maßnahmen könnten entscheidend sein für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit beider Märkte.
Für weitere Informationen zu den Maßnahmen in Vietnam siehe Vietnam.vn und zur Unterstützung in Deutschland auf Bundesfinanzministerium.