Am 29. Mai 2025 fand in der Provinz Dong Thap, Vietnam, ein gewichtiger Workshop der Genossenschaftsunion statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Umsetzung neuer Richtlinien zur Kollektivwirtschaft sowie die Beseitigung von Steuerhürden für Genossenschaften. Zahlreiche Vertreter von Genossenschaften, insbesondere solche, die Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Steuervorschriften hatten, waren anwesend, um ihre Anliegen vorzubringen und Lösungen zu erarbeiten.
Vertreter der Steuerbehörde der Region XIX klärten im Rahmen des Workshops Fragen zu grundlegenden Themen wie Registrierung, Erklärung und Steuerzahlung. Sie boten detaillierte Informationen und spezifische Anweisungen zu den Verwaltungsvorgängen, die für Genossenschaften von Bedeutung sind.
Herausforderungen für Genossenschaften
Eine zentrale Diskussion während des Workshops betraf die Schwierigkeiten, denen Genossenschaften in Bezug auf die aktuellen Richtlinien und Steuerpflichten gegenüberstehen. Zu den häufigsten Herausforderungen gehören die Ermittlung spezifischer Einnahmen und Ausgaben im Agrarsektor, komplexe Steuerbefreiungen und -ermäßigungen sowie die schwierige Erklärung und Berichterstattung. Es wurde festgestellt, dass trotz der politischen Maßnahmen zur Unterstützung der Kollektivwirtschaft es in der praktischen Umsetzung immer noch Engpässe gibt, insbesondere für kleine Genossenschaften, die oft über begrenzte Kapazitäten in Buchhaltung und Finanzen verfügen.
Herr Le Quang Cuong, der Vorsitzende der Genossenschaftsunion, betonte die Notwendigkeit einer regelmäßigen Aktualisierung des Wissens und die Verbesserung der Managementkapazitäten der Genossenschaften. Zudem verpflichtet sich der Genossenschaftsverband, die Empfehlungen der Genossenschaften zu sammeln und den zuständigen Behörden vorzulegen, um die Maßnahmen anzupassen und die Entwicklung der kollektiven Wirtschaft zu fördern.
Geschichte und Bedeutung der Genossenschaften
Der Begriff der Genossenschaft hat seine Wurzeln in der Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. In dieser Zeit bildeten die Menschen Zusammenschlüsse, bekannt als „Einungen“, um gemeinsame Zwecke zu verfolgen, etwa in Form von Beerdigungsgenossenschaften oder zur Deichpflege. Die moderne Genossenschaftsbewegung nahm mit der Industrialisierung ihren Anfang, wobei Robert Owen als Pionier gilt, der 1799 in New Lanark neue Standards für Arbeitsbedingungen einführte.
Ein herausragendes Beispiel für die Genossenschaftsbewegung sind die Rochdale Pioniere, die 1844 die Rochdale Society of Equitable Pioneers gründeten. Diese Genossenschaft wurde zum Modell für viele nachfolgende Genossenschaften und wandte demokratische Entscheidungen sowie das Rückvergütungsprinzip an. Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch trugen ebenfalls wesentlich zur Etablierung und Förderung genossenschaftlicher Strukturen bei, die heute aus der Wirtschaft nicht mehr wegzudenken sind.
Genossenschaften sind heute in vielen Ländern anerkannt und haben rechtliche Rahmenbedingungen, die ihre Gründung und Entwicklung unterstützen. In Deutschland müssen Genossenschaften aus mindestens drei Mitgliedern bestehen und dürfen nicht auf Gewinnmaximierung aus sein. Sie bieten stattdessen ihren Mitgliedern Vorteile und fördern die gemeinsame Nutzung von Ressourcen.
Die Bedeutung von Genossenschaften wird auch durch den Internationalen Genossenschaftstag, der seit 1923 gefeiert wird, unterstrichen. Solche Initiativen fördern das Bewusstsein für die Vorteile von Genossenschaften und ihre Rolle in der Gesellschaft.
Die Entwicklungen und Herausforderungen, die während des Workshops in Dong Thap besprochen wurden, zeigen, wie wichtig es ist, den genossenschaftlichen Gedanken fortwährend zu stärken und an moderne Gegebenheiten anzupassen. Die Bemühungen, Steuerhürden zu beseitigen und die Kollektivwirtschaft zu fördern, sind entscheidend für die Zukunft der Genossenschaften in Vietnam.
Vietnam.vn berichtet, dass … | Wikipedia.de informiert über die Genossenschaftsgeschichte
