
In Südfrankreich kam es am 24. Mai 2025 zu einem erheblichen Stromausfall, der 160.000 Haushalte in Cannes und der umliegenden Region betraf. Der Ausfall ereignete sich am Morgen und wurde durch einen Brand an einem Elektrizitätswerk in Tanneron sowie durch das Umstürzen eines Masts, der auf eine Hochspannungsleitung fiel, verursacht. Die Staatsanwaltschaft ermittelt weiterhin, da es Anzeichen gibt, dass der Brand möglicherweise vorsätzlich gelegt wurde. Infolge dieser Vorfälle arbeiteten Teams des Stromnetzbetreibers RTE intensiv an der Wiederherstellung des Stromnetzes, jedoch blieb unklar, wann die vollständige Stromversorgung wiederhergestellt sein würde, wie die Tagesschau berichtete.
Am Folgetag, dem 25. Mai 2025, wurde Nizza von einem ebenfalls vorübergehenden Stromausfall betroffen, bei dem 45.000 Haushalte ohne Strom waren. Ursache war ein nächtlicher Brand an einem Transformator. Nizzas Bürgermeister Christian Estrosi äußerte in diesem Zusammenhang Besorgnis und sprach von „böswilligen Taten“. Die Staatsanwaltschaft prüft derzeit diesen Vorfall als mögliche vorsätzliche Tat. Es gibt jedoch bislang keine Informationen darüber, ob der Stromausfall in Nizza mit dem in Cannes in Verbindung steht, wie die Süddeutsche Zeitung ergänzend feststellte.
Filmfestival betroffen
Während der schweren Stromausfälle während des Filmfestivals in Cannes verlief die Preisverleihung bis auf technische Beeinträchtigungen weitgehend normal, da der Festivalpalast über eine eigene Stromversorgung verfügt. Allerdings wurden die Filmvorführungen im „Cineum“, einem Multiplex-Kino außerhalb des Zentrums, unterbrochen. Besonders im Fokus steht die Verleihung der Goldenen Palme, die am Abend des Festivals um 19 Uhr stattfand. Zu den Favoriten zählen Werke von Jafar Panahi aus Iran, Kleber Mendonça Filho aus Brasilien und Mascha Schilinski aus Deutschland mit ihrem Film „In die Sonne schauen“. Eine Jury unter dem Vorsitz von Juliette Binoche hatte die schwierige Aufgabe, zwischen 22 Filmen zu entscheiden.
Nachdem zwei anarchistische Gruppen den Brand an dem Elektrizitätswerk und die Schäden am Strommast für sich beanspruchten, wird die Staatsanwaltschaft in Draguignan die entsprechenden Eingänge weiterhin prüfen. Ob diese Vorfälle eine direkte Verbindung zum Filmfestival hatten, ist bislang unklar, doch die betroffenen Regionen haben einen erheblichen Einfluss auf das Festivalgeschehen.