
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat zusammen mit der schwarz-roten Koalition bedeutende Entlastungen beim Strompreis angekündigt. Die Maßnahmen, die ab Januar 2026 in Kraft treten sollen, zielen darauf ab, die hohen Energiekosten in Deutschland zu senken. Laut Ruhr24 wurden diese Entlastungen im Rahmen des Haushaltsentwurfs 2025 vorgestellt, der Rekordausgaben von 503 Milliarden Euro vorsieht.
Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) erläuterte die Maßnahmen, die Teil eines umfangreichen 500-Milliarden-Euro-Investitionspakets sind. Diese Investitionen sind notwendig, um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland zu verbessern. Hohe Energiekosten werden als erheblicher Standortnachteil für die Industrie angesehen, weshalb schnelles Handeln erforderlich ist.
Konkrete Maßnahmen zur Entlastung
Die geplanten Maßnahmen zur Strompreis-Entlastung umfassen drei zentrale Punkte:
- Abschaffung der Gasspeicherumlage: Private Haushalte werden von den Kosten für die Gasspeicherumlage befreit, was eine unmittelbare Entlastung bringt.
- Verstetigung der Stromsteuer-Senkung: Die Reduzierung der Stromsteuer für die Industrie sowie die Land- und Forstwirtschaft wird dauerhaft beibehalten, wobei private Haushalte jedoch außen vor bleiben.
- Bund übernimmt mehr Netzausbau-Kosten: Der Staat wird einen größeren Anteil der Kosten für den Ausbau der Stromnetze tragen, was die zukünftige Versorgungssicherheit stärken soll.
Zusätzlich wird die Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß gesenkt, was für alle Haushalte eine sofortige Entlastung bringen soll. Laut Green Energy Germany könnten dadurch Einsparungen von bis zu 100 Euro pro Jahr möglich sein, was direkt die Finanzlage vieler Familien entlasten würde.
Kritik und Herausforderungen
Die Umsetzung dieser Maßnahmen erweckt jedoch auch Bedenken. Ob tatsächlich die angestrebte Entlastung von mindestens fünf Cent pro Kilowattstunde erreicht wird, bleibt unklar. Bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 3.500 kWh könnten diese Ersparnisse theoretisch 175 Euro pro Jahr betragen, besonders zugutekommen würden Haushalte mit hohem Energieverbrauch und geringem Einkommen.
Die Opposition zeigt sich unzufrieden: Die Grünen werfen der Regierung vor, zu wenig für den Klimaschutz zu tun, während die Linke die hohen Verteidigungsausgaben bei gleichzeitigem Streben nach Entlastungen für die Industrie kritisiert. Es gibt auch Pläne, die Netzentgelte dauerhaft zu deckeln, um eine gerechtere und transparentere Verteilung zu gewährleisten und um die Abhängigkeit von regionalen Strompreisunterschieden zu reduzieren.
Um aktiv von den geplanten Entlastungen zu profitieren, können Verbraucher Tarifvergleiche durchführen, Preisgarantien und Neukundenboni nutzen oder zu günstigeren Anbietern wechseln. Ein Anbieterwechsel könnte zusätzlich zu den gesetzlichen Entlastungen Einsparungen von bis zu 600 Euro jährlich bringen. Die Bundesregierung verspricht mit diesen Maßnahmen eine grundsätzliche Verbesserung der Marktbedingungen für alle Bürger.