Der Trend zur Teilzeitbeschäftigung in Deutschland setzte sich im vergangenen Jahr fort. Laut dem Statistischen Bundesamt arbeiteten 31 Prozent der Angestellten in Teilzeit, was insgesamt 12,2 Millionen Menschen entspricht. Im Vergleich zu 2022 stieg die Quote um ein Prozent an. Frauen arbeiten besonders häufig in Teilzeit, wobei 50 Prozent dieser Beschäftigungsform nachgingen, verglichen mit nur 13 Prozent der Männer. Vor zehn Jahren lag die Teilzeitquote bei 48 Prozent für Frauen und 10 Prozent für Männer.
Die Geburt eines eigenen Kindes führt bei Frauen vor allem zu einer Reduktion der Arbeitszeit. Im vergangenen Jahr arbeiteten 67 Prozent aller Mütter mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren in Teilzeit, im Gegensatz zu nur neun Prozent aller Väter. Bei Beschäftigten ohne Kinder sind die Unterschiede weniger deutlich. Frauen ohne Kinder arbeiteten zu 39 Prozent in Teilzeit, während Männer ohne Kinder zu 16 Prozent in Teilzeit beschäftigt waren.
Die Gründe für die Teilzeitbeschäftigung sind vielfältig. Frauen gaben an, in 27 Prozent der Fälle die Kinderbetreuung als Grund anzusehen, während dies bei Männern nur bei knapp sechs Prozent der Fall war. Für 24 Prozent der Männer waren Aus- oder Fortbildungen sowie Studium Gründe für die verringerte Arbeitszeit, im Vergleich zu nur acht Prozent der Frauen. Allerdings arbeitet mehr als ein Viertel auf eigenem Wunsch weniger, ohne dass gesundheitliche Einschränkungen oder familiäre Verpflichtungen eine Rolle spielen.
Angesichts des Fachkräftemangels wird über eine stärkere Aktivierung von Teilzeitbeschäftigten diskutiert. Statistiker gaben an, dass die meisten Mangelberufe für nichtakademische Fachkräfte in Deutschland einen stark unterdurchschnittlichen Teilzeitanteil aufwiesen. Einer Ausnahme bilden die Bereiche Gesundheits- und Krankenpflege sowie Altenpflege, wo die Teilzeitanteile deutlich über dem Durchschnitt lagen. In anderen Branchen wie der Energietechnik oder im Bereich der Sanitär- und Klimatechnik war die Teilzeitquote vergleichsweise niedrig.