
Der Wohngebäudeschutz hat sich in den letzten Jahren spürbar verteuert, was nicht zuletzt auf die Analyse von 356 Tarifen durch Franke und Bornberg zurückzuführen ist. Diese umfassende Bewertung zeigt, dass die Anzahl der Tarife, die mit der Bestnote „FFF+“ ausgezeichnet wurden, von 34 auf 51 gestiegen ist, was einem Anstieg von 50 % entspricht. Die Analyse basierte auf 81 Prüfkriterien und umfasst 89 Anbieter. Die Gesamtzahl der getesteten Tarife blieb mit 341 in 2024 relativ konstant und wuchs 2025 leicht um 4,4 % auf 356. Dabei grazierten 161 Tarife in den oberen drei Bewertungsstufen.
Franke und Bornberg berichten, dass die Qualität der Wohngebäudeversicherungen leicht zugenommen hat. So erreichen 14,3 % der untersuchten Tarife die Spitzengruppe „FFF+“, gegenüber 10 % im Vorjahr. Jedoch weisen 12,64 % der Tarife eine mangelhafte oder ungenügende Leistung auf, was sich häufig in der Vergabe der Note „FF“ niederschlägt. Schwächen zeigen sich insbesondere bei den Leistungen für Rohrbruch, Tierschäden, Graffiti und die Beseitigung umgestürzter Bäume.
Preisanstieg und Marktveränderungen
Um aus der Verlustzone zu gelangen, haben viele Versicherer ihre Wohngebäudeprämien deutlich angehoben. Der aktuelle Trend zeigt, dass die jährlichen Kosten für einen Top-Versicherungsschutz mit Elementardeckung in Hannover zwischen 500 und 900 Euro liegen, im Vergleich zu 450 Euro im Vorjahr. Der Preisanstieg ist branchenweit zu beobachten, und die Aufwendungen für Schäden stiegen von 7,7 Milliarden Euro (2022) auf 9,7 Milliarden Euro (2024).
Die Ratings zeigen zudem auf, dass einige neue Tarife bessere Schutzmöglichkeiten, wie zum Beispiel für Photovoltaik-Anlagen, bieten. Insbesondere sind gute Tarife diejenigen, die PV-Anlagen im Grundschutz einschließen. Einige Versicherer offerieren darüber hinaus separate Bausteine für technische Gefahren oder Ertragsausfälle von Photovoltaikanlagen.
Kritik an schwachen Leistungen
Trotz der positiven Entwicklung in einigen Bereichen sind die schwächeren Tarife nach wie vor ein großes Problem. Diese zeigen oft erhebliche Lücken im Versicherungsschutz, etwa beim Diebstahl von Zubehör oder bei Seng- und Schmorschäden. Die verringerten Leistungen in diesen Bereichen sind entscheidend für die Gesamtbewertung der Tarife. Insbesondere haben 9 Wohngebäudeversicherer die schlechteste Rating-Note „F-“ für insgesamt 11 Tarife erhalten, einschließlich Versicherungsgesellschaften wie BGV-Versicherung AG und HanseMerkur Allgemeine Versicherung AG.
Die Ergebnisse der Ratings und die entsprechenden Details sind auf der Internetseite von Franke und Bornberg einsehbar und bieten den Verbrauchern eine wichtige Entscheidungsgrundlage. Die Empfehlungen zur individuellen Tarifauswahl sind unerlässlich, da Unterschiede zwischen den Anbietern über tausend Euro entscheiden können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Markt für Wohngebäudeversicherungen im Wandel ist. Während einige Anbieter ihre Leistung verbessern und neuen Schutz für moderne Anforderungen bieten, bleibt die Auswahl des passenden Tarifs eine Herausforderung – nicht nur aufgrund der Preisentwicklung, sondern auch aufgrund der unterschiedlichen Qualität der Angebote.