
In Thüringen haben inzwischen rund 225.000 Fahrzeuge ein sogenanntes „Altkennzeichen“ – ein Trend, der im Rahmen der Kennzeichenliberalisierung wieder an Bedeutung gewonnen hat. Über 16 Prozent aller zugelassenen Fahrzeuge im Freistaat tragen somit ein nostalgisches Kennzeichen aus vergangenen Tagen. Insgesamt sind in Thüringen etwa 1,52 Millionen Fahrzeuge registriert, was die Attraktivität dieser alten Kennzeichen verdeutlicht.
Die regionalen Unterschiede sind jedoch signifikant. Süddeutsche berichtet, dass der Ilm-Kreis den höchsten Anteil an Fahrzeugen mit Altkennzeichen aufweist – dies sind 38,8 Prozent der 74.255 Fahrzeuge, die dort zugelassen sind. Die Kennzeichen „IL“ für Ilmenau und „ARN“ für Arnstadt erfreuen sich großer Beliebtheit.
Regionaler Vergleich der Altkennzeichen
Auf den Plätzen folgen der Unstrut-Hainich-Kreis mit 36,6 Prozent und der Saale-Orla-Kreis mit 34,7 Prozent, wo ebenfalls zahlreiche Fahrzeuge mit nostalgischen Nummern unterwegs sind. Die bekannten Kürzel „MHL“ für Mühlhausen und „LSZ“ für Langensalza sind hier besonders häufig anzutreffen. Im Kontrast dazu steht das Weimarer Land, welches mit nur 10,9 Prozent der Fahrzeuge das niedrigste Verhältnis an Altkennzeichen aufweist. Hier tragen lediglich 7.153 von 65.473 Fahrzeugen das Kennzeichen „APD“ für Apolda.
Diese Zahlen spiegeln die regionalen Vorlieben wider und zeigen, dass vor allem in den neuen Bundesländern eine große Nachfrage nach Altkennzeichen besteht. Wunschkennzeichen-reservieren hebt hervor, dass die Wiedereinführung von Altkennzeichen aufgrund der Gebietsreformen nach der Wiedervereinigung in den neuen Bundesländern besonders stark ausgeprägt ist. Dies erklärt auch, warum in Bayern sowie in Thüringen viele alte Kennzeichen neu zugelassen wurden, während im Nord- und Südwesten Deutschlands weniger genehmigte Altkennzeichen zu finden sind.
Infografik zur Altkennzeichen-Wiedereinführung
Die Infografik auf der Webseite bietet einen aktuellen Überblick über den Status der Altkennzeichen-Wiedereinführung in verschiedenen Landkreisen. Sie zeigt die vorhandenen, beantragten und gegebenenfalls abgelehnten Altkennzeichen und wird regelmäßig aktualisiert, um stets den aktuellen Stand zu dokumentieren. Besondere Aufmerksamkeit erhalten die Unterschiede in den beantragten und genehmigten Altkennzeichen, die auf die regionalen Besonderheiten hinweisen.