
In einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld musste ThyssenKrupp im zweiten Geschäftsquartal einen deutlichen Rückgang des Umsatzes hinnehmen. Laut finanzen.net sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um fast 500 Millionen Euro auf knapp 8,6 Milliarden Euro. Trotz dieser Zahlen vermeldete das Unternehmen einen knappen Gewinn von 155 Millionen Euro, was eine signifikante Verbesserung im Vergleich zum Verlust von 78 Millionen Euro im Vorjahr darstellt.
Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) fiel jedoch stark auf lediglich 19 Millionen Euro, verglichen mit 184 Millionen Euro im Vorjahr. Besonders betroffen sind der Werkstoffhandel und die Autoteilesparte, die jeweils die Hälfte ihrer Gewinne verloren. Auch das Stahlgeschäft erlitt Verluste, während eine positive Entwicklung durch einen Nachsteuergewinn von rund 270 Millionen Euro aus dem Verkauf von ThyssenKrupp Electrical Steel India beobachtet wurde.
Umsatz- und Auftragsentwicklung
ThyssenKrupp sorgt sich in Anbetracht eines markanten Rückgangs im Auftragseingang, der um 6 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro gesunken ist. Insgesamt wird der Umsatz für das Jahr 2024/25 im Vergleich zum Vorjahr bestätigt, mit der Hoffnung auf ein stabileres Marktumfeld im zweiten Halbjahr. Die Prognose sieht ein bereinigtes EBIT zwischen 600 Millionen und 1 Milliarde Euro vor und einen Gewinn nach Steuern zwischen 100 und 500 Millionen Euro.
Im weiteren Kontext wird deutlich, dass ThyssenKrupp auch Schwierigkeiten hat, zur Rentabilität zurückzukehren. Der Aktienkurs ist seit Jahresbeginn um 47 Prozent gefallen und liegt nun knapp über drei Euro. Ende September meldete das Unternehmen einen Verlust von 1,4 Milliarden Euro, nach einem Verlust von 2 Milliarden Euro im Vorjahr, was durch Wertberichtigungen in der Stahlsparte sowie Abschreibungen in Stahlhandel und Automotive verstärkt wurde, wie die Presse berichtet.
Strategie und Ausblick
Um die finanzielle Lage zu verbessern, plant ThyssenKrupp im kommenden Geschäftsjahr, wieder schwarze Zahlen zu schreiben, mit einem angestrebten Konzernergebnis von 100 bis 500 Millionen Euro. Der Konzernchef Miguel López bezeichnet das laufende Geschäftsjahr als Übergangsjahr und strebt eine bereinigte EBIT-Marge von vier bis sechs Prozent an, während sie im Vorjahr lediglich bei 1,6 Prozent lag. Zudem gibt es Pläne für ein Spin-off der Marinesparte und Gespräche mit der deutschen Regierung zur staatlichen Beteiligung an dem Unternehmen sind im Gange.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die verschiedenen Maßnahmen auswirken und ob ThyssenKrupp in der Lage sein wird, sich in einem wettbewerbsintensiven Markt erfolgreich zu behaupten.