
Die Diskussion um den Einsatz privater Sicherheitsdienste auf der Düsseldorfer Königsallee, auch bekannt als Kö, nimmt zu. Die Tierschutz Düsseldorf hat sich klar gegen die sogenannte Bettler-Security ausgesprochen. Der private Sicherheitsdienst, der gegen bettelnde Menschen vorgeht, wird von der Partei als „Irrweg“ kritisiert. Pressesprecher Niclas Ehrenberg fordert stattdessen wirksame Lösungen, die den Menschen in Not helfen, anstatt sie zu vertreiben. Geschäftsführer Torsten Lemmer hebt hervor, dass Menschlichkeit über der Reputation der Königsallee stehen sollte.
Über die aktuellen Entwicklungen informierte die NRZ. Ladenbesitzer haben bereits damit begonnen, private Sicherheitsdienste zu engagieren, um gegen die bettelnden Obdachlosen vorzugehen. Dies hat zu einer Protestaktion geführt, bei der ehemalige und aktuelle Wohnungslosen sowie deren Unterstützer am 21. August demonstrierten. Ziel der Aktion war es, den Bettelnden eine Plattform zu bieten, um ihre Geschichten zu erzählen.
Protestaktion auf der Königsallee
Die Protestierenden fegten symbolisch die Königsallee vor den Luxusboutiquen, um auf die Problematik aufmerksam zu machen. Oliver Ongaro, ein Streetworker bei FiftyFifty, wies die Vorwürfe einer „Bettelmafia“ entschieden zurück und betonte, dass es sich nicht um organisierte Kriminalität unter den Bettelnden handelt. Dies steht im Widerspruch zu Peter Wienen, dem Vorsitzenden der Interessengemeinschaft Königsallee (IG Kö), der von „organisierter Bettelei“ sprach und kritisierte, dass die Stadt Düsseldorf nicht ausreichend auf die Situation reagiere.
Die Stadtverwaltung bestätigte, dass die IG Kö wiederholt auf die Problematik hingewiesen hat, wies jedoch die Einschätzung der IG zurück. Das Ordnungsamt untersagt zwar aggressives Betteln, stilles Betteln bleibt jedoch rechtlich zulässig. Die IG Kö plant, die Königsallee international wettbewerbsfähig zu halten, um Einnahmen für soziale Projekte zu generieren.
Forderungen nach sozialer Verantwortung
Während bislang private Sicherheitskräfte gegen die Bettelnden vorgehen, fordert die Tierschutz Düsseldorf Investitionen in Sozialarbeit, Hilfsangebote und Prävention, um nachhaltige Lösungen zu finden. Die Partei ist der Meinung, dass der Einsatz von privaten Sicherheitsdiensten nicht nur teuer und ineffektiv, sondern auch unmenschlich ist. Sie möchte im Wahlkampf ein Zeichen setzen und fordert, dass die Stadt hinschaut und handelt, anstatt Menschen in Not zu verdrängen.
Die Debatte über Repression versus soziale Verantwortung könnte in den kommenden Monaten das städtische Klima in Düsseldorf prägen. Kritiker der IG Kö, darunter die Altstadt-Armenküche und das Straßenmagazin FiftyFifty, äußern Bedenken, dass der Einsatz eines Sicherheitsdienstes letztlich darauf abzielt, die Bettler zu vertreiben. Die Meinungen der Passanten über die Situation der Bettelnden sind gemischt, was die Komplexität des Themas verdeutlicht.
Eine Fortsetzung der Gespräche zwischen der Obdachlosenhilfe und der IG Kö ist für Anfang der kommenden Woche angedacht, um mögliche Lösungen zu diskutieren.