
Trade Republic, einer der größten europäischen Neobroker mit über 4 Millionen Kunden, hat kürzlich eine wichtige Wendung in seiner Unternehmensstrategie erfahren. Laut BTC-ECHO wurde dem Unternehmen am 28. April 2025 eine MiCA-Lizenz von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erteilt. Diese Lizenz eröffnet Trade Republic die Möglichkeit, Krypto-Verwahrdienste anzubieten und Transaktionen zu erleichtern, was einen bedeutenden Schritt in der Entwicklung des Unternehmens darstellt.
Mit der Erteilung der MiCA-Lizenz kann Trade Republic nun Krypto-Assets verwahren, Kundenaufträge ausführen und Transferdienstleistungen anbieten. Krypto-Experte Patrick Hansen betont, dass das Unternehmen damit in der Lage ist, seine Dienstleistungen über alle 30 Länder des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) zu erweitern, ohne zusätzliche Genehmigungen einholen zu müssen. Diese neuen Möglichkeiten kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Trade Republic bereits seit fast vier Jahren verschiedene Krypto-Assets anbietet, jedoch bislang keine direkten Transfers zwischen den Assets oder zu eigenen Wallets zuließ.
Die Rolle Deutschlands in der Krypto-Regulierung
Deutschland hat sich als führend im europäischen Krypto-Regulierungsbereich etabliert und stellt 36 Prozent aller im Rahmen der MiCA-Richtlinien erteilten Lizenzen aus. Laut BeinCrypto hat die BaFin in der letzten Zeit bemerkenswerte Schritte unternommen, um die regulatorischen Rahmenbedingungen für Krypto-Unternehmen zu verbessern. Trade Republic ist dabei nicht das einzige Unternehmen, welches von der neuen Regelung profitiert. Auch große Krypto-Broker wie Bitpanda, Coinbase und Kraken haben eine MiCA-Lizenz erhalten.
Die MiCA-Verordnung trat zu Beginn des Jahres 2025 in Kraft und zielt darauf ab, die Krypto-Regulierung innerhalb der EU zu harmonisieren. Unternehmen, die in einem Land der EU lizenziert sind, können ihre Dienstleistungen nun EU-weit anbieten, was zuvor in einer fragmentierten Regulierungslandschaft nicht möglich war. Diese Entwicklung hat einen Intensivierungswettbewerb unter Neobanken, Brokern und traditionellen Finanzinstituten ausgelöst, die zügig ihre Lizenzen sichern möchten, um im Krypto-Markt konkurrenzfähig zu bleiben.
Fazit und Ausblick
Mit der Erteilung der MiCA-Lizenz positioniert sich Trade Republic nicht nur als bedeutender Akteur im Neobroker-Segment, sondern öffnet auch die Tür zu wesentlich umfangreicheren Dienstleistungen im Bereich der Krypto-Assets. Insgesamt verwaltet das Unternehmen über 100 Milliarden Euro an Kundenvermögen und hat damit eine einflussreiche Rolle im Krypto-Markt. Die BaFin hat bereits 9 der ersten 25 MiCA-Lizenzen in der EU erteilt, was sowohl für Trade Republic als auch für die gesamte Branche von großer Bedeutung ist.
Insgesamt stellt die MiCA-Lizenz eine entscheidende Voraussetzung für alle Krypto-Unternehmen dar, die im EWR aktiv sein möchten. Die Anpassungen an die neuen regulatorischen Anforderungen haben zwar langsamer begonnen als erwartet, jedoch zeigt der Anstieg der registrierten Krypto-Asset-Serviceanbieter in den letzten Wochen, dass sich der Markt schnell entwickelt. Der Wettbewerb um Lizenzen wird in den kommenden Monaten weiter zunehmen, während Unternehmen bestrebt sind, sich in diesem dynamischen Sektor zu behaupten.