
Am 1. Juli 2025 trifft sich die internationale Finanzelite in Sintra, Portugal, zum jährlichen EZB-Forum, wo unter anderem Zinssenkungen von Jerome Powell, dem Vorsitzenden der US-Notenbank Federal Reserve, in Aussicht gestellt werden. Laut Süddeutsche Zeitung ist das Forum ein wichtiges Treffen für Zentralbanker und Wissenschaftler, um über aktuelle wirtschaftliche Herausforderungen zu diskutieren.
Powell lebt in den USA seit einiger Zeit unter Druck, besonders durch die anhaltenden Angriffe von Präsident Donald Trump auf die Unabhängigkeit der Federal Reserve. Bei der Konferenz bedeutet dies, dass die kritischen Stimmen zur Fed, die Trump lautstark erhoben hat, ebenfalls ein zentrales Thema sind. Powell trifft in Sintra auf wohlgesonnene Kolleginnen und Kollegen, während er gleichzeitig in seiner Heimat einen schwierigen Stand hat.
Der Druck aus Washington
Die US-Notenbank hat derzeit die Leitzinsen unverändert bei 4,3 Prozent belassen, jedoch ist bekannt, dass Trump Powell bereits gedroht hat, ihn zu feuern, falls die Fed nicht handelt und die Zinsen nicht senkt. Während einer Pressekonferenz konnte Powell seine Position verteidigen. Er hebt hervor, dass die Fed die Verantwortung für Vollbeschäftigung und Preisstabilität trägt, was in der aktuellen wirtschaftlichen Lage, geprägt durch Trumps Zollpolitik, eine Herausforderung darstellt. Trotz des Drucks lehnt Powell Zinssenkungen ab und möchte die wirtschaftliche Entwicklung abwarten, bevor weitreichende Maßnahmen ergriffen werden.
Die Verbraucherstimmung in den USA ist derzeit schlecht, was die Unsicherheiten weiter verstärkt. Powell sieht sich vor der Herausforderung, eine Balance zu finden zwischen der Wahrung der Unabhängigkeit der Fed und dem Druck der politischen Führung, operative Entscheidungen zu treffen, die möglicherweise populär, aber nicht unbedingt wirtschaftlich sinnvoll sind.
Ein Blick in die Zukunft
Das EZB-Forum in Sintra bietet Powell die Gelegenheit, seine Sichtweise und wirtschaftlichen Analysen mit anderen führenden Zentralbankern auszutauschen. Experten erwarten, dass die Diskussionen über Zinssenkungen und die Herausforderungen der Notenbanken im Zusammenhang mit geopolitischen Spannungen und Handelskonflikten den Ton für die zukünftige Geldpolitik angeben werden.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Lage für Powell entwickeln wird und ob die Federal Reserve angesichts der politischen Druckmittel und der unsicheren wirtschaftlichen Situationen in den kommenden Monaten tatsächlich die Zinsen senken wird.