
US-Präsident Donald Trump hat am 23. Mai 2025 angekündigt, dass er und die US-Regierung beabsichtigen, ab dem 1. Juni 2025 Einfuhrzölle von 50 Prozent auf Produkte aus der Europäischen Union zu erheben. Diese Drohung erfolgte vor dem Hintergrund von gescheiterten Verhandlungen zwischen Washington und Brüssel, in denen die USA ein stärkeres Handelsgleichgewicht anstreben. Auf seinem Onlinedienst Truth Social äußerte Trump, die EU sei gegründet worden, um die USA handelspolitisch auszunutzen, und nannte Handelsbarrieren wie Mehrwertsteuern und Währungsmanipulation als Kernprobleme.
US-Finanzminister Bessent zeigte sich optimistisch und hoffte, dass die aggressive Drohung die Verhandlungen mit der EU ankurbeln könnte. Bundesaußenminister Wadephul warnte hingegen vor den möglichen Folgen, die solche Zölle für beide Märkte haben könnten. Wirtschaftsministerin Reiche betonte die Notwendigkeit von mehr Handel statt weniger. Der niederländische Ministerpräsident Schoof appellierte an die EU, ruhig, aber robust auf die Drohungen zu reagieren, während Frankreichs Handelsminister Saint-Martin ähnliche Ansichten äußerte. Europa bleibt bei seiner Linie der Deeskalation, zeigt sich jedoch bereit, entsprechend zu reagieren.
Folgen für Unternehmen und Verbraucher
Trump hat auch damit gedroht, Importsteuern von 25 Prozent auf US-Unternehmen wie Apple zu erheben, sofern diese ihre Produktion nicht in die USA verlagern. Sollten die 50-prozentigen Zölle tatsächlich in Kraft treten, könnte dies zu erheblichen Preissteigerungen für Mobiltelefone und andere importierte Produkte in den USA führen. Das könnte die Nachfrage von Verbrauchern nachhaltig beeinträchtigen und den Markt destabilisieren.
Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg Bank, bezeichnete die Situation als eine erhebliche Eskalation der Handelsspannungen zwischen den USA und der EU. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass die Drohung mit Zöllen auf Lebensmittel, die bereits in der Vergangenheit Probleme bei den Handelsverhandlungen verursacht hatte, die Spannungen weiter anheizen könnte. In der Vergangenheit hatte Trump eine 90-tägige Pause von bestimmten Zöllen angekündigt, um den Dialog mit der EU zu fördern, doch die aktuellen Entwicklungen zeigen eine drastische Wende.
- US-Präsident Trump droht mit 50 Prozent Zöllen ab dem 1. Juni.
- Hoffnung auf Einigung wird von US-Finanzminister geäußert.
- EU zeigt sich bereit zur deeskalierenden Reaktion.
- Folgen für US-Unternehmen wie Apple sind besorgniserregend.
- Marktreaktionen: europäische Aktienmärkte fallen um rund drei Prozent.
Die Widerstände gegen Trumps aggressiven Handelskurs schleifen sich möglicherweise weiter ab. Die Reaktion der Finanzmärkte war sofort spürbar: Die europäischen Aktienmärkte fielen um etwa drei Prozent, während die Apple-Aktie ebenfalls sank. Gleichzeitig geriet der Euro unter Druck, und die Nachfrage nach sicheren Anlagen, wie deutschen Staatsanleihen, stieg spürbar. Zuletzt bleibt unklar, ob die angedrohten Zölle tatsächlich in Kraft treten werden, doch der Markt zeigt deutlich, dass die Unsicherheiten der gegenwärtigen Situation bereits spürbare Auswirkungen haben.
Die Entwicklung dient als ein weiterer Beweis für die komplexen und oft unverhofften Dynamiken im globalen Handel. Die internationalen Beziehungen werden durch solche Drohungen weiter herausgefordert, während politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger nach Lösungen suchen müssen, um einen konstruktiven Dialog aufrechtzuerhalten.
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